Offener Brief an OB Nopper: Studierende wollen günstiger mit Bus und Bahn fahren
In einem offenen Brief an OB Frank Nopper fordern Studierende und politische Jugendgruppen günstigere Preise für Bus und Bahn. Das soll auch für Studierende ab 27 gelten, die bisher von dem 365-Euro-Ticket, welches ab März 2023 gelten soll, ausgeschlossen sind. In dem offenen Brief fordern die Jugendgruppen, dass die Altersgrenze des Tickets aufgehoben wird.
BW-Jugendticket für 365 Euro im Jahr
Ab März 2023 können sich Studierende, Schüler und Azubis das neue BW-Jugendticket für 365 Euro im Jahr anschaffen. Damit können sie dann den Regional- und Nahverkehr in ganz Baden-Württemberg nutzen. Die politische Jugendgruppen Stuttgarter Asten und die Mobilitätsinitiative 365 Stuttgart begrüßen die Einführung dieses Tickets. In ihrem offenen Brief schreiben sie, dass das Ticket einen kleinen, aber längst überfälligen Schritt in Richtung einer klima- und sozialgerechten Mobilitätswende darstellt. Allerdings haben sie diesbezüglich einige Forderungen, die sie in ihrem offenen Brief an Oberbürgermeister Frank Nopper, Umweltbürgermeister Peter Pätzold und Finanzbürgermeister Thomas Fuhrmann sowie an die Stadträte richten.
Studierende ab 27 Jahren vernachlässigt
Das bisher in Stuttgart angebotene VVS-Studiticket wird zum 31. März 2023 aller Voraussicht nach auslaufen. Jene Studierende müssten dann auf das 49-Euro-Ticket als nächstgünstigste Lösung umsteigen. Die Studierenden beschreiben in dem offenen Brief, das dies nicht nur eine deutliche Verteuerung zum aktuellen Studiticket sei, sondern auch eine klare Benachteiligung von Studierenden ab 27 Jahren gegenüber jüngeren Kommilitonen. „Dies stellt eine aus unserer Sicht nicht hinnehmbare Diskriminierung aufgrund des Alters dar“, sagen die Verfasser des offenen Briefes. Denn bisher wird das 365-Euro-Ticket nur für Meisterschüler und Auszubildende ab 27 Jahren angeboten, jedoch nicht für Studierende ab 27 Jahren.
Über 100.000 Studierende benachteiligt
Studierende über 27 Jahren seien keine Minderheit in Baden-Württemberg. Nach Daten des statistischen Landesamtes sind 28 Prozent aller Studierenden im Land mindestens 27 Jahre alt. „Somit können in Baden-Württemberg 100.000 Studierende nicht vom neuen Jugendticket profitieren“, heißt es in dem offenen Brief. Diese finanzielle Benachteiligung könne nicht nur auf persönlicher Ebene fatale Folgen haben, sondern auch die Attraktivität des Hochschulstandortes Stuttgarter schmälen. Dabei seine ältere Studierende schon durch den Wegfall des Kindergeldes belastet.
Forderung zum Wegfall der Altersgrenze
„Die Altersgrenze von 27 Jahren stellt einen untragbaren Zustand dar“, beschreiben die Studenten und politischen Jugendgruppen in dem Brief. Deshalb fordern sie den Wegfall der Altersgrenze des BW-Jugendtickets, da entsprechende Versuche von Studierendenvertretern bis zuletzt erfolglos blieben. Wenn sich keine Lösung auf Landesebene erzielen lässt, fordern die Studierenden in dem Brief, dass Studierende ab 27 ab September 2023 für maximal einen Euro am Tag den ÖPNV nutzen können.
VIDEO: VVS-Gipfel 2018 – Den ÖPNV sollte sich jeder Jugendliche leisten können
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