VVS: Sorgen vor explodierenden Kosten im Nahverkehr wachsen
Die explodierenden Kosten im Nahverkehr bereiten den Verkehrsunternehmen Sorge. Besonders die stark gestiegenen Energiepreise belasten die Unternehmen, auch wenn die Fahrgastzahlen gewachsen sind. Wir haben die wichtigsten Information zur Situation für euch im Überblick.
Explodierende Kosten im Nahverkehr
Im vergangenen Jahr war das 9-Euro-Ticket ein Absatzschlager und die Sondersituation sorgte dafür, dass die Fahrgastzahlen kräftig gewachsen sind. Ab September setzte sich der Aufwärtstrend fort und sorgte für weiteren Optimismus. Große Sorgen bereiten dem VVS und allen anderen ÖPNV-Verantwortlichen aber die explodierenden Kosten im Nahverkehr. Die stark gestiegenen Energiepreise belasten die Verkehrsunternehmen in einem bisher nicht gekannten Ausmaß. Die von der Bundesregierung eingeführte Strompreisbremse dürfte aber zu Entlastungen im Schienenverkehr führen.
Große Probleme für die Verkehrsunternehmen
„Mit den explodierenden Energiekosten durch Pandemie und den Krieg in der Ukraine kam eine weitere Krise hinzu, die die Verkehrsunternehmen vor große finanzielle aber auch ressourcenmäßige Probleme, wie die Ersatzteilbeschaffung, stellt“, sagt VVS-Geschäftsführer Thomas Hachenberger. Für den VVS und die gesamte ÖPNV-Branche sei es von höchster Priorität, das bestehende Verkehrsangebot und den Angebotsausbau durch eine Aufstockung der Regionalisierungsmittel des Bundes zu sichern. Ein Ausgleich der Kostensteigerungen allein durch die kommunalen Aufgabenträger sei nicht möglich.
Mehr Menschen fahren gelegentlich mit Bus und Bahn
Die Fahrgastzahlen im Gelegenheitsverkehr haben im letzten Jahr um 42 Millionen Fahrten zugelegt. Das lag vor allem an der Aufhebung von Beschränkungen und dem Comeback von Veranstaltungen sowie das 9-Euro-Ticket im Sommer. Im Jahr 2022 war somit im Vergleich zu 2021 eine Steigerung von 116 Prozent zu verzeichnen. Statistisch gesehen sind die 9-Euro-Ticket-Verkäufe dem Bereich Gelegenheitsverkehr zuzuordnen. Die Fahrgäste waren mit dem Ticket vor allem in ihrer Freizeit sowie am Wochenende unterwegs.
Auszubildende und Studenten fahren häufiger mit dem ÖPNV
Viele Schulen und Universitäten waren 2022 im Gegensatz zu den Vorjahren wieder im Präsenzunterricht. Das hat dazu geführt, dass Studierende, Schüler und Auszubildende häufiger die Busse und Bahnen im VVS nutzten. Die Fahrgastzahlen im Ausbildungsverkehr sind 2022 im Vergleich zu 2021 um 22,6 Prozent gestiegen. Insgesamt hat der VVS im letzten Jahr 372 Millionen Euro von allen Fahrgästen eingenommen. Das ist ein Rückgang von 11 Millionen Euro, der dem 9-Euro-Ticket zugeschrieben werden kann.
Ausblick JugendTicketBW und Deutschland-Ticket
Mit dem JugendTicketBW können junge Menschen unter 27 Jahren für einen Euro am Tag Busse und Bahnen im Nahverkehr nutzen. Das JugendTicketBW geht am 1. März 2023 an den Start. Das Deutschland-Ticket gilt dann ab dem 1. Mai 2023 und kostet 49 Euro im Monat. Die ÖPNV-Branche erwartet, dass die Fahrgastzahlen durch dieses Angebot zulegen werden. Der Verkauf für das Deutschland-Ticket startet am 3. April 2023. Thomas Hachenberger betont, dass es nun keine Ausrede mehr gebe, dass Bus- und Bahnfahren zu teuer sei.
VIDEO: Rückblick VVS-Gipfel – Den ÖPNV sollte sich jeder Jugendliche leisten können
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Foto: Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart GmbH (VVS)