Tierarten, die in ihrem natürlichen Lebensraum gefährdet sind, werden von der Wilhelma Stuttgart unterstützt. Dazu werden die Tiere im Rahmen von Hilfsprogrammen vor Ort geschützt oder wiederangesiedelt. Durch diese sogenannten Auswilderungsprojekte können Zoos eine wertvolle Arbeit leisten.
Wilhelma hilft gefährdeten Arten
Tierarten, die in ihrem natürlichen Lebensraum gefährdet oder nahezu ausgerottet sind, können im Rahmen von Hilfsprogrammen vor Ort geschützt werden. Dabei hilft auch die Wilhelma Stuttgart. Der Zoologisch-Botanische Garten unterstützt dafür zum Beispiel die Auffangstation Lola ya Bonobo im Kongo. Die Unterstützung beträgt jährlich 10.000 Euro und wird durch den Artenschutz-Euro finanziert, der in jeder Eintrittskarte für Erwachsene enthalten ist. „Insgesamt unterstützt die Wilhelma Artenschutz-Projekte mit 700.000 Euro pro Jahr“, sagt Stefanie Reska, Leiterin der Stabsstelle Artenschutz.
Erfolgsstory: Auswilderung von Bonobos im Kongo
Die Auswilderung von Bonobos im Kongo ist eine Erfolgsstory dieser Programme. In der Auffangstation Lola ya Bonobo werden die Bonobo-Jungtiere, die aus den Fängen von Wildtierhändlern gerettet werden, wieder aufgepäppelt und anschließend behutsam von der menschlichen Aufsicht entwöhnt. Nach jahrelanger Vorbereitung konnten so 14 Bonobos in das Wildtierreservat „Ekolo ya Bonobo“ entlassen werden. Im Oktober kam noch ein Männchen hinzu. „Den Tieren geht es prima“, so Dominique Morel von der Organisation Les Amis des Bonobos de Congo.
Auswilderung nicht immer möglich
Eine Auswilderung kann jedoch nur funktionieren, wenn es den natürlichen Lebensraum noch gibt. Wenn dieser durch Abholzung, Umweltverschmutzung oder den Klimawandel bedroht ist, sei auch eine Wiederansiedlung nicht mehr möglich. „Der sinnvollste Ansatz zum Artenschutz ist heute der Habitatschutz“, sagt Reska. So hat die Wilhelma unter anderem die Renaturierung des Quellgebiets des mexikanischen Süßwasserfischs „Rio Teuchtitlan“ gefördert. Im Rahmen einer Renaturierung werden naturnahe Lebensräume wiederhergestellt.
Nachzüchten bedrohter Tierarten
Durch das Nachzüchten von seltenen und bedrohten Tierarten leisten Zoos eine wertvolle Arbeit. Dies kann im Zoo selbst oder auch durch die Beteiligung an Auswilderungsprojekten in den ursprünglichen Lebensräumen ermöglicht werden. Ohne die Zoo-Populationen wären einige Tierarten heute nicht mehr vertreten. „Artenschutz und der Aufbau von Reservepopulationen ist eine wichtige Aufgabe von Zoos“, sagt Wilhelma-Direktor Thomas Kölpin. Vor einer Auswilderung sei es jedoch notwendig, dass die optimalen Lebensbedingungen geschaffen werden.
VIDEO: Wilhelma feiert Eröffnung von Neubau (Video aus 2022)
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Foto: Lola ya Bonobo