Neuer Jugendgemeinderat Stuttgart feiert Premiere im Rathaus
In keinem anderen Bundesland gibt es so viele Jugendgemeinderäte wie in Baden-Württemberg. Vergangen Donnerstag hat sich das Stuttgarter Gremium erstmals im Rathaus getroffen. Im Vordergrund standen dabei das erste Kennenlernen und die Besprechung von Rechten und Pflichten. Gemäß der Intention "frischen Wind" in die Politik zu bringen, blieben rege Diskussionen auch nicht aus.
Das sind die Aufgaben des Jugendgemeinderats
In Stuttgart können Jugendliche zwischen 14 und 18 alle zwei Jahre in ihren Stadtbezirken den Jugendrat wählen, der ihre Interessen vor Ort vertritt. Diese wählen ihre Delegierten für den gesamtstädtischen Jugendgemeinderat. Der JGR hat die Aufgabe, bezirksübergreifende Fragen und Anliegen junger Menschen zu koordinieren und an den Oberbürgermeister, den Gemeinderat und die Stadtverwaltung heranzutragen. Um gemeinsam Ideen zu diskutieren und Projekte zu entwickeln, sind viele kluge Köpfe gefragt: Somit kommt der Stuttgarter Jugendgemeinderat in dieser Amtsperiode auf stolze 53 stimmberechtigte Mitglieder.
Jugendräte fordern kostenloses VVS-Ticket für Jugendliche
Der Jugendgemeinderat hat im Besonderen über das Anhörungs- und Rederecht im Gemeinderat debattiert. Dabei kristallisierten sich zwei Positionen heraus: Einige Jugendliche meinten, dass sie sich von den Politikern gehört fühlen. Andere kritisierten, dass ihre Anliegen in der vergangenen Amtsperiode zwar schnell auf der Tagesordnung aufgelistet, dann aber vertagt wurden. Die Rede war dabei unter anderem von der langjährigen Forderung nach einem kostenlosen VVS-Ticket für Jugendliche im Stuttgarter Netz. Gemeinderatsmitglied Vittorio Lazaridis (Grüne) ermutigte die Jugendlichen vor Ort, in dieser Sache weiterhin Engagement zu zeigen.
Mitte Juni wird gewählt
Ab jetzt geht es jeden Monat rund: Die nächste Sitzung des Jugendgemeinderats findet am 17. Mai, die Wahl der Delegierten am 14. Juni statt. Möglichst bald sollen auch Jugendratsmitglieder als Social-Media-Beauftragte ausgewählt werden, die sich dann um die Betreuung der Social-Media-Kanäle kümmern. Diese Entscheidung traf bei den Jugendräten auf großen Zuspruch: Sie sehen die neuen Medien als eine Chance, möglichst viele Menschen über ihre Tätigkeit zu informieren.
Foto: STUGGI.TV