Brennpunkt Königstraße: Diebstähle nehmen deutlich zu
In dieser Woche hat die Polizei die Kriminalstatistik für das Jahr 2022 im Bezirksbeirat Mitte vorgestellt. Nach einem historischen Tief im Jahr 2021, sind Anstiege in bestimmten Deliktbereichen dennoch bemerkenswert. Die Entwicklung auf der Königstraße sticht dabei besonders heraus.
Anstieg von Straftaten gegenüber dem Vorjahr
Dass nach den Corona-Jahren ein Anstieg von Straftaten zu verzeichnen sein würde, ist wenig überraschend. Durch die Maßnahmen im Rahmen der Pandemie und den stark verminderten Publikumsverkehr in der Innenstadt waren die Zahlen für das Jahr 2021 auf einem historischen Tiefstand. In der Kriminalitätsstatistik für das vergangene Jahr, welche die Polizei am Montag dem Bezirksbeirat Mitte präsentierte, sind Anstiege in allen Deliktsbereichen zu verzeichnen. In vielen Stadtteilen bewegen sich die Zahlen jedoch nach wie vor unter oder auf vergleichbarem Niveau zu den Jahren vor Corona.
Diebstähle nehmen zu
Jedoch ist der Anstieg nicht überall nur mit der Pandemie zu erklären. Während sich die Zahl der Diebstahlsdelikte im Bezirk Mitte insgesamt auf einem ähnlichen Niveau wie vor der Pandemie bewegt, ist ein deutlicher Anstieg im Bereich Königstraße zu verzeichnen. Mit 1665 Diebstählen im Jahr 2022 liegt die Zahl deutlich über dem Niveau vor Corona. „Die Entwicklung auf der Königstraße ist auch der Armut geschuldet. Die Leute haben weniger Geld,“ so Polizeioberrat Jens Rügner. Weiter nannte der Revierleiter die Königstraße in Sachen Diebstahl einen „Brennpunkt“, der für „Nöte bei den Gewerbetreibenden“ sorge.
Citymanager bestätigt die Probleme
Auch Citymanager Sven Hahn stellt einen Anstieg der Diebstahlsdelikte im Bereich der Königstraße fest. „Mit den steigenden Preisen im Herbst letzten Jahres bemerken wir eine Steigerung von Ladendiebstählen in diesem Bereich,“ sagt Hahn gegenüber STUGGI.TV. Das Gewerbe habe sich laut Hahn dem Problem angenommen. Neben entsprechenden Schulungen für das Personal sind weitere Maßnahmen wie zusätzliches Sicherheitspersonal und Videoüberwachung bereits in Kraft getreten oder zumindest in Planung. „Die Botschaft der Polizei an die Ladenbesitzer ist eindeutig, jeden Fall zur Anzeige bringen,“ sagt Hahn. Gleichzeitig stellt der Citymanager aber auch fest: „Niemand muss sich in der Stadt unsicher fühlen.“
Erste Erfolge durch Waffenverbotszone?
Die seit diesem Frühjahr in Kraft getretene Waffenverbotszone in der Innenstadt zeigt laut Revierleiter Jens Rügner Wirkung. „Seit wir die Messerverbotszone haben, stellen wir eine deutliche Entspannung der Lage fest. Es werden bei Kontrollen kaum noch Messer festgestellt und es gibt eine Reduzierung der Straftaten mit Messern,“ so Rügner bei der Vorstellung der Zahlen im Bezirksbeirat. Ob und inwiefern sich diese Wahrnehmung der Polizei durch Statistiken untermauern lässt, wird erst die Kriminalitätsstatistik für 2023 zeigen.
Mitarbeit: Martin Haar
Foto: STUGGI.TV