Bundesweiter Digitaltag: Kommt genug digitale Bildung in die Klassenzimmer?
Arzttermine online buchen, Künstliche Intelligenz verstehen, Falschinformationen im Netz erkennen können: Digitale Kenntnisse bilden die Grundlage um sich sicher und eigenständig in der digitalen Welt bewegen können. Der bundesweite Digitaltag setzt digitale Kompetenzen in den Fokus.
Bundesweiter Digitaltag
„Digitalisierung: Entdecken. Verstehen. Gestalten.“: Unter diesem Motto steht der diesjährige bundesweite Digitaltag am 16. Juni. „Digitale Kompetenzen sind eine wichtige Voraussetzung für digitale Teilhabe“, sagt Kimberly Klebolte, Geschäftsführerin von „Digital für alle“. Das betreffe Kinder, die ihre ersten Schritte in der digitalen Welt gehen, aber auch Berufstätige, deren Arbeit sich im Zuge der Digitalisierung wandelt. Auch Ältere, die den Umgang mit digitalen Technologien lernen wollen, gehören dazu.
„Digital für alle“
Der bundesweite Aktionstag hat zum Ziel, die digitale Teilhabe in Deutschland zu fördern. Hinter dem Digitaltag steht die Initiative „Digital für alle“. Dahinter verbirgt sich ein breites Bündnis von 28 Organisationen aus Zivilgesellschaft, Kultur, Wissenschaft, Wohlfahrt und öffentlichem Handel. Für viele Menschen ist der Umgang mit digitalen Geräten auch nicht selbstverständlich. Das fällt auf, wenn man sich die Ergebnisse der Studie „Digitale Teilhabe“ anschaut. Dort haben sich die Bürgerinnen und Bürger auf einer Schulnotenskala im Durchschnitt bei befriedigend (3,1) eingestuft.
Kostenlose IT-Projekte für Schulen
Damit die digitale Weiterbildung auch an den Schulen ankommt, bietet die Wissensfabrik der Initiative kostenlose IT-Projekte für Schulen an. Dabei sollen Kinder und Jugendliche vor Naturwissenschaft und Technik, also die sogenannten Mint-Fächer begeistert werden. In der Schule ist Informatik in nur fünf Bundesländern ein Pflichtfach. Der Informatikunterricht an den Schulen besteht dann häufig aus dem Erlernen von Office-Anwendungen. Für die meisten Schülerinnen und Schüler ist dies langweilig und weckt nicht wirklich Interesse an Berufen aus dem Mint-Bereich. Gleichzeitig ist der Fachkräftemangel in diesen Berufen groß, denn schon jetzt fehlen 137.000 IT-Expertinnen und -Experten. Deshalb bietet die Wissensfabrik mit „IT2School“ kostenloses Unterrichtsmaterial ab der vierten bis zur 13. Klasse an.
Spielerisch den Computer kennenlernen
Die Wissensfabrik will Kindern spielerisch und mit Spaß beibringen, wie ein Computer funktioniert. Dabei sollen sie ein Verständnis für künstliche Intelligenz und für Algorithmen bekommen. Um das zu erlernen, arbeiten die Teilnehmenden kooperativ in Kleingruppen zusammen. Mit dem Projekt möchte die Wissensfabrik unter anderem auch Schulen erreichen, die keine Informatiklehrerinnen oder Informatiklehrer haben. Die IT-Projekte sollen sich auch in den Unterricht integrieren lassen oder für Projekttage genutzt werden können.
Digitale Bildung in Klassenzimmer
Das Projekt „IT2School“ von der Wissensfabrik wird bereits in rund 500 Schulen umgesetzt und bringt somit die digitale Bildung in die Klassenzimmer. Derzeit baut die Wissensfabrik ihr Angebot aus und will in den nächsten Jahren 300 weitere Partnerschaften mit Schulen in ganz Deutschland umsetzen. Interessierte Schulen können an dem Projekt teilnehmen, indem sie sich auf der Internetseite der Wissensfabrik registrieren.
VIDEO: Benutzen die Schüler bald nur noch Tablets im Unterricht?
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