Landessportverband: „Sporthallen und Sportstätten dürfen nicht geschlossen werden“
Wo sollen Flüchtlinge untergebracht werden? Eine Frage, die sich in Anbetracht der steigenden Zuwanderungszahlen immer wieder stellt. Genügend Platz würden hierfür beispielsweise Sporthallen bieten. Der Landessportverband Baden-Württemberg e.V. lehnt dieses Vorhaben jedoch entschieden ab.
Sporthallen müssen erhalten bleiben
Sporthallen und Sportstätten sind häufig die letzte Möglichkeit, um dem anhaltenden Zustrom an Geflüchteten Stand zu halten und den Menschen eine Unterkunft zu bieten. In mehreren Landkreisen in Baden-Württemberg ist genau das der Plan: Flüchtlinge sollen wieder in die Hallen einquartiert werden. Der Landessportverband Baden-Württemberg spricht sich gegen die Umgestaltung von Sporthallen zu Unterkunftshallen aus. Die Sportstätten sollen den Kindern zum Sport machen erhalten bleiben. „Wir sagen im Sport ganz klar: Sporthallen und Sportstätten dürfen nicht geschlossen werden, weil sie als Notunterkünfte genutzt werden“, so LSVBW-Präsident Jürgen Scholz. Diese Aussage gelte, obwohl das Mitgefühl und Verständnis mit den Menschen, die ihre Heimat verlassen müssen, natürlich auch im Sport groß sei.
Schließung wäre nicht folgenlos
Der Landessportverband verzeichnet mehr als 4 Millionen Mitgliedschaften und ist mit ungefähr 11.000 Vereinen die größte Personenvereinigung in Baden-Württemberg. Daraus ergibt sich die Verantwortung, Sportstätten für die Mitglieder zugänglich zu halten. Aber auch ein gesundheitlicher Aspekt spielt in die Meinung des LSVBW mit hinein. Die Corona-Pandemie habe gezeigt, dass Bewegungslosigkeit bei Kindern und Jugendlichen negative Folgen, wie beispielsweise Unruhe und Konzentrationsschwierigkeiten, mit sich bringe. „Bei erneuter Schließung von Sporthallen sind weitere gesundheitliche Schäden zu befürchten“, warnt Scholz.
Beitrag der Sportvereine
Viele Sportvereine tragen in Baden-Württemberg durch ihre Sportangebote zur Integration von geflüchteten Menschen bei, indem ein Begegnungsraum geschaffen wird. All das spielt sich jedoch in den Sporthallen und Sportstätten ab. Im Falle einer Schließung kann dementsprechend kein Sportangebot mehr von den Mitarbeitenden der Vereine gestellt werden. „Auch für die Geflüchteten ist Sport wichtig und damit ein integrativer Bestandteil in unserer Gesellschaft“, so Scholz.
VIDEO: 2022 wurden Flüchtlinge an Stuttgarter Schulen integriert
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Foto: STUGGI.TV