Die angespannte Lage im Nahen Osten hat mittlerweile auch die Schulklassen in Stuttgart erreicht, wo heftige Kontroversen unter den Schülern entbrannt sind. Beunruhigend seien laut Katrin Steinhülb-Joos, SPD-Landtagsabgeordnete, Relativierungen des brutalen Angriffs der Hamas. Hier müssten sich Lehrkräfte klar dagegenstellen.
Ausschreitungen an Schulen
In den letzten Tagen kam es auf Stuttgarter Schulhöfen vermehrt zu hitzigen Diskussionen unter Schülern bezüglich des israelisch-palästinensischen Konflikts. Die schulpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Katrin Steinhülb-Joos, schlägt Alarm und fordert dringend notwendige Maßnahmen, um einer weiteren Eskalation an den Schulen entgegenzuwirken. Vor allem Schulen mit einer internationalen Schülerschaft seien von solchen Ausschreitungen betroffen. Besorgniserregend seien vor allem die zu teils beunruhigenden Relativierungen des brutalen Angriffs der Hamas. „Es wird einmal mehr deutlich, warum Lehrende dringend die Wahrnehmungen der Schülerinnen und Schüler aufgreifen sollten und multiprofessionelle Teams flächendeckend in die Schulen gebracht werden müssen. Die Einordnung und Moderation des Nahost-Konflikts darf nicht nur an den Lehrkräften hängenbleiben“, so Steinhülb-Joos.
Lehrkräfte überfordert
Die aktuelle Situation stellt besonders die Lehrkräfte in Stuttgart vor große Herausforderungen. Das hoch emotionale und komplexe Thema lässt sich nicht einfach im Eiltempo im Unterricht klären. Als ehemalige Schulleiterin der Altenburg-Gemeinschaftsschule betont Steinhülb-Joos, dass es dringend Zeit und Ressourcen benötige, um die Konflikte, Fragen und Ängste der Schüler angemessen zu adressieren. In einem hektischen Schulalltag bleibt nicht genug Zeit für die ausführliche Auseinandersetzung mit einem solchen Thema. „Es ist eine herausfordernde und verantwortungsvolle Aufgabe, die unser Bildungssystem weiter unter Druck setzt. Deshalb sind mehr denn je Stärkung und Orientierung durch die Schulaufsicht und zusätzliche Ressourcen gefragt“, so die Abgeordnete.
Klare Positionierung gefordert
In Anbetracht der aufgeheizten Debatten um den Nahost-Konflikt fordert Steinhülb-Joos eine klare Positionierung seitens der Lehrkräfte und der Schulleitung. Eine klare Abgrenzung zur Terrororganisation Hamas sei nicht nur in der Schule, sondern auch in Sportvereinen und der Jugendarbeit vonnöten. „Wer Mitleid mit der palästinensischen Bevölkerung hat, muss sich klar gegen die Terrororganisation Hamas stellen, denn Hamas geht es nicht um das Wohl der eigenen Bevölkerung, sondern wie sie selbst sagen, um die Vernichtung des Israelischen Staates“, betont sie.
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Foto: STUGGI.TV