Im Zoologisch-Botanischen Garten gibt es einige Neuzugänge unter den Vögeln. Gleich drei exotische Vogelarten haben zu ungewöhnlichen Brutzeiten eine regelrechte Kükenparade produziert. Besucher können sich von nun an auf neun Jungtiere im Amazonienhaus und bei der Freiflugvoliere freuen.
Alle guten Dinge sind drei
Im Blätterdach des Amazonienhauses nisten seit wenigen Wochen zwei junge Chacochachalacas, welche ursprünglich aus den südamerikanischen Regenwäldern stammen. Die Vögel können bereits von den Besuchern entdeckt werden, denn „als Nestflüchter verlassen die Küken schon kurze Zeit nach dem Schlupf das Nest und können sowohl am Boden als auch im Geäst beobachtet werden“, so Andreas Frei, Vogelkurator der Wilhelma. Ebenso gibt es bei der Freiflugvoliere Zuwachs: Vier Hühnergänse, die normalerweise im Süden Australiens und in Tasmanien zu finden sind, sind Anfang Oktober geschlüpft. Aber das ist noch nicht alles, denn seit Mitte September bewohnen den Stuttgarter Zoo zudem drei muntere Rosalöffler. „Das ist schon außergewöhnlich, dass aus einem Gehege drei Küken erfolgreich aufgezogen werden“, betont Frei.
Brutzeit in der Heimat
Die Chacochachalacas brüten in ihrer Heimat im Normalfall zwischen August und Oktober. Bei uns hingegen hat sich dies in den Zeitraum von März bis September verschoben. Die Hühnergänse dagegen legen ihre Eier sowohl in unseren Gefilden als auch in ihrer australischen Heimat in den Wintermonaten. Dort beginnt es zu ihren Brutzeiten zu herbsteln, die Tage werden kürzer, es regnet häufiger und das Gras, wovon sie sich hauptsächlich ernähren, beginnt zu sprießen. Anders als andere Gänse halten sie sich nämlich auch lieber auf dem Land als im Wasser auf.
Vor der Ausrottung bewahrt
Die Hühnergänse und die Rosalöffler waren in der Vergangenheit bereits beide vom Aussterben bedroht. Bei der Gänseart war der Grund, dass sie bis in die 1960-Jahre als starke Futterkonkurrenz für das Weidevieh galten. Mittlerweile wurde jedoch ein Jagdverbot ausgesprochen und die Bestände haben sich wieder erholt. Die Rosalöffler wurden aufgrund ihrer schönen Federn in den 1920-Jahren für Modedekoration genutzt. Doch auch die prächtigen Stelzvögel sind heute nicht mehr gefährdet.
VIDEO: 2019 waren wir im Christmas Garden in der Wilhelma
Video wird nicht angezeigt? Dann hier klicken.
Fotos: Wilhelma Stuttgart