Aus Sicht von Stadt und Polizei hat sich die in bestimmten Bereichen der Stuttgarter Innenstadt eingeführte Videobeobachtung bewährt. Der Rat stimmte am Donnerstag, 26. Oktober, der Fortführung der Beobachtung zu. Ob dadurch Straftaten besser aufgeklärt oder gar verhindert werden können, ist nicht nachvollziehbar.
30 Kameras seit Mai 2022 im Einsatz
Die Polizei wertet seit Mai 2022 Bilder von 30 Kameras aus, die sich an acht Standorten rund um den oberen Schlossgarten und den Schlossplatz befinden. Alle Videoaufnahmen werden live im Führungs- und Lagezentrum der Polizei ausgewertet. Die Videos werden nach 72 Stunden gelöscht, soweit sie nicht im Einzelfall als relevante Beweismittel in Ermittlungsverfahren benötigt werden. Die Polizei hat seit dem Frühjahr 51 Vorkommnisse in diesen Bereichen dokumentiert. In 20 Fällen diente ihr das Videomaterial als Beweismittel für Ermittlungsverfahren. „Die Videobeobachtung ist ein wichtiger Baustein in der gemeinsamen Sicherheitsarbeit von Polizei und Stadtverwaltung und bietet Möglichkeiten, Straftaten nicht nur zu verfolgen, sondern im besten Fall auch zu verhindern“, so Clemens Maier, Bürgermeister für Sicherheit, Ordnung und Sport.
Wie erfolgreich ist die Maßnahme wirklich?
Wie erfolgreich die Videoüberwachung aber bei der Verhinderung und Aufklärung von Straftaten ist, ist nach wie vor fraglich. Auf STUGGI.TV Anfrage konnte die Polizei keine Auskunft darüber geben, in wie vielen Fällen das Videomaterial zur Ergreifung oder Verurteilung von Tätern geführt hat. Diese Daten werden nicht zentral erhoben, heißt es auf Anfrage. Dennoch sind Stadt und Polizei von der Maßnahme überzeugt. Aus der Sicht der Stadt und der Polizei spielt sie einen wichtigen Part in der gemeinsamen Sicherheitspartnerschaft, auch mit Blick auf die Fußball-Europameisterschaft im kommenden Jahr.
Kameras als Reaktion auf Krawallnacht
Ausgangspunkt für die Videoüberwachung war die sogenannte Krawallnacht im Juni 2020. In der Nacht zum 21. Juni 2020 randalierten um die 500 Personen in der Stuttgarter Innenstadt. Einsatzkräfte wurden angegriffen, Geschäfte beschädigt oder sogar geplündert.
VIDEO: Vorsitzender der Jungen Union Stuttgart über die Demonstrationen rund um den Nahostkonflikt
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Foto: STUGGI.TV