Cinnamood in Stuttgart: Ist der Hype gerechtfertigt?
Lange Schlangen in der Innenstadt, extra für Zimtschnecken: Was bisher der Kette "Zeit für Brot" vorbehalten war, passierte Ende Oktober auch vor dem neu eröffneten "Cinnamood"-Store beim Stuttgarter Rathaus. Ist der Hype gerechtfertigt? Wir haben für euch den Zimtschnecken-Test gemacht.
Zimtschnecken-Hype sorgt für lange Schlangen
So schnell, wie das Kölner Start-up Cinnamood expandiert, kommt man kaum hinterher. Filialen gibt es bereits in Städten wie Berlin, Frankfurt oder Hamburg. Der Zimtschnecken-Hype ist aber auch in Stuttgart längst angekommen: Influencer-Storys sind voll mit den süßen Hefeschnecken, die Schlangen vor Zimtschnecken-Stores wie Zeit für Brot fast immer lang. Seit Ende Oktober ist Cinnamood auch mit einer Filiale in Stuttgart vertreten und setzt auch hier auf konsequentes Social-Media-Marketing.
Die Auswahl: Bunte Optik, große Vielfalt
Die Zimtschnecken bei Cinnamood geben fürs Auge auf jeden Fall etwas her. Die besonderen Kreationen sind bescheiden betitelt mit „Next Level Rolls“. So gibt es zum Beispiel eine „Oreo Roll“ mit Nuss-Nougat-Füllung, veganem Cream-Cheese-Forsting und Oreo-Keksstücken als Topping. Ein weiterer Endgegner für die kalorienbewusste Ernährung nennt sich „Red Velvet Roll“: Der Hefeteig wird hier komplett rot eingefärbt und mit einer Crème à la Mascarpone sowie einer Erdbeere getoppt. Einige Sorten sind vegan. Und ja, liebe Fans der kalten Jahreszeit, es gibt auch eine Pumpkin-Spice-Schnecke. Auch wer für die klassische Zimtschnecke kommt, wird fündig. Hier gilt aber: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Die Standard-Zimtschnecken waren sowohl in der Standard-, als auch in der rein pflanzlichen Version bei unserem Besuch eineinhalb Stunden nach Ladenöffnung bereits vergriffen.
Die Location: Die Schnecke to go
Einen Platz zum Sitzen sucht man hier vergebens. Das ist aber auch gar nicht im Sinne der Erfinder: Der Cinnamood-Store in Stuttgart ist ausschließlich auf das To-Go-Geschäft ausgelegt. Ein Teil der Schnecken sind auf großen Blechen im Schaufenster ausgestellt, um Kunden anzulocken. Das Innenleben sieht aus wie jeder andere Trend-Backwarenladen, ist schlicht in den Markenfarben Flieder, Weiß und Silber gehalten, die Produkte stehen im Vordergrund. Drinnen gibt es auch eine Kaffeemaschine inklusive To-Go-Bechern und einen kleinen Kühlschrank mit verschiedenen Limonaden. Eigentlich wollten wir unseren Zimtschnecken-Test bereits abends gegen 18 Uhr durchführen. Aufgrund der langen Schlange bis in die Hirschstraße hinaus entschieden wir uns aber, es am nächsten Vormittag noch einmal zu versuchen. Solange man also außerhalb der Stoßzeiten (nach Feierabend oder am Wochenende) kommt, sollte man gute Karten haben.
Hier findet ihr Cinnamood in Stuttgart:
Öffnungszeiten: Mo-Fr: 9:30 bis 20:00 Uhr; So: 10:00 bis 20:00 Uhr
Der Service: Freundlich, aber leicht im Stress
Am nächsten Vormittag ging es dann zügig: Innerhalb von rund fünf Minuten konnten wir unsere Bestellung abgeben. Das Personal hinter dem Tresen begrüßte uns mit einem freundlichen Lächeln und konnte uns ausführlich Infos und Empfehlungen zu den verschiedenen Sorten geben. Auf der kleinen Fläche vor dem Tresen wurde es jedoch schnell voll, was die Bedienung offenbar etwas in Hektik versetzte. Unsere Bestellung wurde wie auf Wunsch in mehrere To-Go-Boxen aufgeteilt, jedoch landete schlussendlich eine falsche Sorte in unserer silbern glänzenden Papier-Box. Auf die Nachfrage nach einer Tüte zum Transport wurde uns mitgeteilt, diese seien leider bereits am Vortag ausgegangen.
Der Geschmack: Fluffig, aber teilweise zu süß
Probiert haben wir die Apfel-Zimtschnecke, die Blueberry Roll (auf der Karte unter „Fruity Rolls“ zu finden), die Red Velvet, die Pistazien-, sowie die Spekulatius-Rolle. Eine Sache vorweg: Wer auch bei den fancy Kreationen Zimt-Geschmack erwartet, wird enttäuscht sein. Bei keiner der Sorten mit Toppings haben wir Zimt herausgeschmeckt, was uns aufgrund des Markennamens doch etwas überrascht hat. Statt Zimt- sollten sie wohl eher Hefeschnecken genannt werden, oder wie eine ältere Dame in der Schlange vor uns herzallerliebst mit schwäbischem Dialekt gesagt hat, „Schnegganudla“. Der Hefeteig ist in unseren Augen gut gelungen und lecker, und von der Fluffigkeit her größtenteils eine 10 von 10. Lediglich die Oreo Roll war etwas trocken und auch das Schoko-Topping zu klebrig. Geschmacklich liegen die Apfel- und die Spekulatius-Schnecke definitiv vorne. Insbesondere die Sorte Blueberry, Pistazie und Oreo waren für unseren Geschmack leider viel zu süß.
Preis-Leistung: Lohnt sich das Anstehen?
Mit einer Preisspanne zwischen 4,20 Euro und 4,90 Euro sind die Schnecken nicht gerade günstig – für einzelne Sorten wie Apfel oder Spekulatius lohnt sich der Preis. Vieles davon ist aber auch Vermarktungsstrategie. Wenn man nicht so auf Zuckerschock steht, finden wir das etwas zu teuer. Gerne hätten wir auch die klassische Version für 4,20 Euro probiert, aber diese ist leider fast nie verfügbar. Einen Americano oder Cappuccino bekommt man für humane 2,90 bzw. 3,50 Euro dazu. Schwaben-Spar-Tipp: Wenn man fruchtige Schnecken sowie die „Next Level Rolls“ bestellt, lohnt sich eine Vierer-Box preislich am meisten. Hierfür zahlt man insgesamt 18,50 Euro. Damit kommt man mit 4,60 Euro pro Schnecke etwas günstiger raus. V
Jetzt wird es ernst: Die Punktevergabe für Cinnamood
- Location = 2,5
- Service = 3,0
- Geschmack = 3,0
- Preis/Leistung = 2,5
Gesamtpunktzahl: 2,75 von 5 Punkten
Fotos: STUGGI.TV