Junge Generation interessiert sich für Klima-Berufe im Handwerk
Immer mehr Ausbildungsplätze bleiben unbelegt - Das ist ein großes Problem für das Handwerk. Doch eine Branche hat 20% mehr Azubis, als vor Corona: Das Klima-Handwerk.
Lehrstellen werden zu Leerstellen
„Das Handwerk stirbt aus“ – Das ist ein Satz, den man schon oft gehört hat. Dabei ist der Beruf als Handwerker zukunftssicher und bietet gute Möglichkeiten zur Selbstständigkeit. Dennoch geht die Nachfrage nach Ausbildungsstellen zurück, während das Angebot steigt. Das belastet auch die Betriebe, denn hier fehlen dann die Mitarbeiter. Auch langfristig gesehen stehen viele Betriebe vor dem Problem, nicht genügend nachfolgende Geschäftsleiter zu haben. Gesellschaftlich wird das zum Problem, denn Handwerker werden immer gebraucht. Besonders in der heutigen Zeit, in der für die Infrastruktur, Energie und Mobilität viele Veränderungen notwendig sind.
Klima-Handwerke legen zu
Berufe wie Anlagenmechaniker für Sanitär, Heizung und Klima sind besonders wichtig für die bevorstehende Transformation. Diese Ausbildung zählt zum sogenannten Klima-Handwerk. Damit wirbt auch der SHK-Verband: „Klimaschutz ist Arbeit und wir erledigen sie jeden Tag.“. Den neuen Azubis scheint der Gedanke zu gefallen, denn die Klima-Ausbildungsstellen sind seit Corona um 20% beliebter geworden. Darum lobt Peter Friedrich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Stuttgart, die junge Generation für ihr Verantwortungsgefühl.
Schnuppern kann sich lohnen
Viele andere Branchen sind nicht so beliebt bei den Azubis. Viele junge Menschen haben kein Interesse an einer Ausbildung. Die Gründe sind oft schlechte Bezahlung oder schwierige Arbeitsbedingungen. Aber auch das gesellschaftliche Ansehen lässt beim Handwerk zu wünschen übrig. Peter Friedrich wünscht sich daher, dass mehr junge Menschen dem Handwerk eine Chance geben. Beispielsweise, indem sie mal mit einem Praktikum oder Ferienjob reinschnuppern. So kann jeder für sich selbst schauen, ob das Handwerk etwas für ihn oder sie ist.
VIDEO: So sind die Azubis für Bäderbetriebe in ihre Ausbildung gestartet
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