OB Nopper empfiehlt der Stadtverwaltung Verzicht auf Gender-Sonderzeichen
Seit einigen Jahren ist das Gendersternchen in aller Munde - Oder eben auch nicht. Während die einen total dahinter stehen, lehnen es andere schlicht ab. In der Stuttgarter Stadtverwaltung soll damit jetzt Schluss sein. Das hat OB Frank Nopper empfohlen.
Warum Gendern?
Das Gendern ist eine Art und Weise zu sprechen und zu schreiben, in der alle Geschlechter mitgedacht werden sollen. Der Ursprung liegt darin, dass Gruppen von Menschen meistens im Maskulin angesprochen werden: Lehrer, Schüler, Ärzte und so weiter. Um alle mit zu integrieren soll gegendert werden. Weil es dazu keine klaren Regeln gibt, kann das Ergebnis gemischt aussehen: Lehrer:innen, Schüler*innen, ÄrztInnen, etc.. Die Meinungen dazu sind sehr unterschiedlich. Der Stuttgarter Oberbürgermeister hat jetzt seiner Meinung Ausdruck verschafft: Die Mitarbeitenden der Stadtverwaltung sollten ab jetzt aufs Gendern verzichten.
Die Begründung
Nopper begründet seine Empfehlung unter anderem damit, dass das Gendern zu kompliziert sei. Dadurch schließe man Menschen aus, die es sowieso schwer mit Texten haben. „Eine Gendersprache mit Gender-Sternen, Gender-Doppelpunkten und Gender-Pausen schließt mehr Menschen aus, als – möglicherweise mit guter Absicht – eingeschlossen werden“, so Nopper. Nopper betont außerdem, dass die Behördensprache sowieso schon viel zu kompliziert wäre. Es soll also nicht weiter erschwert werden, die Dokumente und Nachrichten der Stadtverwaltung zu verstehen. So sollen mehr Menschen integriert werden.
Alternativen zum Sternchen
Nopper ist nicht alleine mit seiner Ablehnung zum Gendern. Die überwiegende Mehrheit der Stuttgarter ist nach einer Umfrage des statistischen Amtes dagegen. Doch das Gendern ist nicht die einzige Möglichkeit, geschlechtsneutral zu sprechen. Über Worte wie „Lehrende“, „Studierende“ oder „Beteiligte“ kann das Sternchen einfach umgangen werden. Das empfiehlt auch Nopper, weil die Lesbarkeit dabei nicht verloren geht. Um diese Tricks auch den Mitarbeitenden der Stadtverwaltung beizubringen, ist momentan eine Fortbildung in Planung.
VIDEO: Das hat unsere Umfrage zum Thema Gendern ergeben
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Foto: STUGGI.TV