Innovative Lösung für die Unterbringung von Geflüchteten?
Im Auftrag der Landeshauptstadt entstehen an mehreren Standorten derzeit dutzende Wohnmodule. Darin sollen zunächst Geflüchtete unterkommen. Erstmals wird dieses Konzept in Plieningen realisiert, wo innerhalb von zehn Monaten Bauzeit Wohnungen für rund 160 Menschen errichtet werden. Auf lange Sicht können die Module aber auch für andere Zwecke eingesetzt werden.
Platz für 2 Personen
Auf einer Fläche von rund 40 Quadratmetern können in jedem Modul zwei Menschen untergebracht werden. Bevor die Wohnmodule auf die Baustelle geliefert werden, sind sie schon zu einem hohen Maß vorgefertigt. Vor Ort werden dann jeweils zwei nebeneinander gestellt und nochmal zwei obendrauf. Für geheingeschränkte Menschen gibt es im Erdgeschoss einzelner Bauten eine barrierefreie Wohnung. Im Anschluss werden die Module noch begrünt und auch zwischen den Gebäuden mit Sitzgelegenheiten sowie Grünflächen ausgestattet. So entsteht schnell eine kleine Neubausiedlung. Die Bewohner müssen zwar auf Gemeinschaftsräume verzichten, das soll sie jedoch dazu ermutigen die vorhanden Aufenthaltsbereiche der Stadtbezirke zu nutzen.
Standort Plieningen fast bezugsfertig
Der Stadtbezirk Plieningen wird der Erste sein, an dem bezugsfertige Module stehen werden. Innerhalb einer Planung- und Bauzeit von zehn Monaten wurden 10,7 Millionen Euro Budget genutzt. Momentan arbeiten die Mitarbeitenden noch am letzten Feinschliff, sodass die Unterkünfte ab dem 27. Mai von insgesamt 156 Personen belegt werden können. Das Ziel: „Für die Geflüchteten sollen die Wohneinheiten ein Ort sein, um in Deutschland und in Stuttgart noch besser ankommen zu können und dann in eigenen Wohnraum umzuziehen.“ – so die Bürgermeisterin für Soziales und gesellschaftliche Integration Dr. Alexandra Sußmann. Mithilfe des ansprechenden Designs und der funktionalen Einrichtung soll dieses Ziel erreicht werden.
Nachhaltige Wohnmodule
Die Stuttgarter Wohnungs‐ und Städtebaugesellschaft (SWSG) hat die Wohnmodule im Auftrag der Landeshauptstadt konzipiert. Im Detail wurden sie von der S&P Gruppe geplant. Die Module sind darauf ausgelegt 30 Jahre genutzt zu werden. Denn diese lassen sich mit relativ wenig Aufwand abbauen, zu einem anderen Ort transportieren und dort wieder aufbauen. Die S&P Gruppe hat dafür gesorgt, dass alle Bestandteile der Wohnmodule wiederverwendbar sind, von Wärmepumpe bis zur Feuertreppe. So können die Wohnungen perspektivisch für Geflüchtete ebenso als Personalwohnungen oder für StudentInnen genutzt werden.
VIDEO: Seit Dezember 2023 sind Geflüchtete im Reitstadion am Cannstatter Wasen in Containerbauten untergebracht
Das Video wird nicht angezeigt? Dann hier klicken.
Foto: SWSG