Aus für den Alarm: Stadt Stuttgart stellt Feinstaubalarm ab Mitte April komplett ein
Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) hat das Ende des Feinstaubalarms beschlossen. Ab dem 15. April wird in der Landeshauptstadt kein Alarm mehr ausgerufen, wenn die Wetterlage die Feinstaub-Belastung in die Höhe treibt. "Wir sind angetreten, die Luftqualität zu verbessern. Das ist uns gelungen“, sagt der scheidende OB.
Feinstaubwerte haben sich deutlich verbessert
Der Grund für die Abschaffung sind die gesetzlich vorgegebenen Grenzwerte für Feinstaub, die zum zweiten Mal in Folge eingehalten wurden. „Ich freue mich sehr, dass die Feinstaubwerte in Stuttgart nachweislich unter einem kritischen Wert geblieben sind“, sagt Stuttgarts OB Fritz Kuhn. Laut den Messungen der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg hat es im Jahr 2019 am Neckartor 27 Überschreitungstage gegeben. Nur 35 Überschreitungstage sind erlaubt. Der Oberbürgermeister, der Ende des Jahres aus dem Amt scheiden wird, bedankte sich bei allen Bürgern, die an den Feinstaubtagen auf die Fahrt mit dem Auto verzichtet haben. „Ich danke allen, die dazu ihren Beitrag geleistet haben“. Der erste Feinstaubalarm wurde am 18. Januar 2016 ausgerufen.
Unser Video zum ersten Feinstaubalarm am 18.01.2016
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„Feinstaubalarm hat die Leute aufgerüttelt“
Immer wieder wurde der Feinstaubalarm scharf kritisiert. Vor allem die Stuttgarter CDU forderte mehrfach die Einstellung des Alarms. „Der von OB Kuhn eingeführte Feinstaubalarm verbessert nicht die Stuttgarter Luft. Er verschlechtert aber massiv das Image unserer Stadt“, sagte der CDU-Kreisvorsitzende Stefan Kaufmann Mitte Dezember. Der Kreisvorstand seiner Partei sieht im Mittel der Straßennassreinigungen und Filteranlagen einen „wirksameren Beitrag“ zur Verbesserung der Luftqualität. Stuttgarts Oberbürgermeister verteidigte den Alarm bis zuletzt: „Der Feinstaubalarm war das richtige Instrument, er hat die Leute aufgerüttelt und dazu geführt, dass sie über Luftreinhaltung diskutieren“. Mit dem Alarm habe man die Bürger für das Thema sensibilisiert und sie dazu gebracht, ihr Mobilitätsverhalten zu überdenken. Aufgrund der zuletzt verbesserten Messwerte sei der Alarm nun nicht mehr nötig.
Autor: David Rau / Fotos: STUGGI.TV