Baden-Württemberg möchte alle positiven Coronatests auf Mutanten untersuchen
Die Landesregierung reagiert auf die Gefahr der sich schnell ausbreitenden Corona-Mutationen. Ab sofort werden in Baden-Württemberg alle Proben mit positiven Coronatests auf Mutanten untersucht. „So können wir die neuen Virus-Varianten im Land besser kontrollieren und überwachen“, sagt Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne).
Kontrolle über Virus-Mutanten gewinnen
Die Dynamik der Verbreitung neuer Coronavirus-Varianten nimmt auch in Baden-Württemberg zu. Das zeigt ein Fall, der Mitte dieser Woche bekannt geworden ist. In einer Freiburger Kita wurden innerhalb kürzester Zeit 18 Fälle der Südafrika-Variante festgestellt. „Sowohl die UK-Variante als auch die Südafrika-Variante sind bereits in verschiedenen Ländern weltweit identifiziert worden“, sagt Manne Lucha. Der Gesundheitsminister von Baden-Württemberg findet die Verbreitung in manchen Staaten „wirklich besorgniserregend“. Die Landesregierung möchte sich dringend eine bessere Übersicht über die Ausbreitung der neuen Mutationen verschaffen. Am Samstagnachmittag wurde bekannt, dass ab sofort alle positiven Coronatests auf Mutanten untersucht werden sollen.
Positive Tests werden in den Laboren der Unikliniken auf die Mutationen gecheckt
Das aktuelle Coronatestverfahren soll nun rasch ausgeweitet werden. Nach einer positiven PCR-Untersuchung soll eine weitere Sequenzierung vorgenommen werden. In den Laboren des Landesgesundheitsamtes und der Unikliniken werden die Proben auf alle Virus-Varianten hin untersucht. „So können wir auch neue, bislang unbekannte Varianten des Coronavirus aufdecken“, sagt Gesundheitsminister Lucha. „Wir müssen alles daransetzen, dass sich diese gefährlichen Mutanten in Baden-Württemberg nicht weiter ausbreiten.“ Das Land rechnet aktuell mit rund 10.000 positiven Proben pro Woche.
Quarantäne-Zeit für Kontaktpersonen wird verlängert
Die Kontaktpersonen von einer mit einem Virus-Mutation infizierten Person müssen sich länger in Quarantäne begeben als bisher üblich. Die Dauer wird von 10 auf 14 Tage erhöht. Auch für deren Haushaltsangehörige gilt eine Quarantänepflicht von 14 Tagen. Damit soll die Bevölkerung vor einer unkontrollierten Weiterverbreitung von Virus-Mutationen geschützt werden.
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