Coronavirus in Baden-Württemberg angekommen: Welche Schutzmaßnahmen helfen
Der Coronavirus ist jetzt auch in Baden-Württemberg angekommen: Am Dienstagabend meldete das Gesundheitsministerium in Stuttgart den ersten Fall einer Corona-Infektion im Land. Der 25-jährige Infizierte kommt aus dem Kreis Göppingen und kehrte vermutlich von einer Italienreise zurück. Bei einer Pressekonferenz am heutigen Mittwoch nahm das Gesundheitsministerium Stellung.
Der 25-Jährige ist vermutlich Italien-Rückkehrer
Der Mann aus dem Landkreis-Göppingen kam laut ärztlicher Befragung aus Mailand zurück, eine der aktuell am stärksten betroffenen Regionen Italiens. Nach ersten Symptomen habe er sich an das Gesundheitsamt gewendet, das die Corona-Infektion am Dienstagabend bestätigen konnte. Aktuell wird der Patient laut Dr. Ingo Hüttner, Medizinischer Geschäftsführer der Alb Fils Kliniken GmbH, im Krankenhaus „emgmaschig überwacht“. In Stuttgart selbst wurde bisher allerdings noch kein Corona-Fall nachgewiesen. Die Personen, mit denen der Reise-Rückkehrer seit der Infektion Kontakt hatte, wurden kontaktiert und räumlich isoliert.
Gesundheitsminister Lucha bricht seinen Urlaub ab
Experten rechnen mit einer schnellen Ausbreitung des Coronavirus weltweit. Italienische Behörden verschärften in dieser Woche nach über 200 nachgewiesenen Infektionen die Einreisebedingungen deutlich. Der erste Fall von Corona in Deutschland wurde am 27.1. vom Gesundheitsministerium in Bayern bestätigt. Für das Ministerium in Baden-Württemberg scheint der Fall am Dienstag so wichtig gewesen zu sein, dass Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) offiziell seinen Urlaub abbrach.
Baden-Württemberg hat sich schon früh auf diesen Fall eingestellt
Gesundheitsminister Lucha versichert dabei: „Alle beteiligten Stellen arbeiten eng und intensiv zusammen“. Auch Medizinaldirektor Stefan Brockmann betonte bei der offiziellen Pressekonferenz: „Es gibt keine Grund zur Besorgnis. Wir sind organisatorisch gut abgestimmt“. Reiserückkehrer sollen sich an die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts halten: Wer grippeähnliche Symptome wie Fieber, Husten und Atemnot innerhalb von 14 Tagen nach der Reiserückkehr bemerke, solle wenn möglich zu Hause bleiben, einen Arzt aufsuchen und dabei die Reiseregion erwähnen. Medizinaldirektor Stefan Brockmann betonte bei der offiziellen Pressekonferenz: „Es gibt keine Grund zur Besorgnis. Wir sind organisatorisch gut abgestimmt“.
Wie kann ich mich vor einer Ansteckung schützen?
Gerade Reiserückkehrern aus Italien sollten innerhalb von 14 Tagen nach der Ankunft auf grippeähnliche Symptome wie Fieber, Husten oder Atemnot achten. Ein Arztbesuch ist in diesem Fall dringend zu empfehlen. Generell sollten Betroffene beim Husten und Niesen Abstand zu anderen Menschen halten, in die Armbeuge niesen oder husten, sowie nach Möglichkeit nur ein Taschentuch benutzen, das sofort entsorgt wird. Grundsätzlich ist jedem zu empfehlen, sich regelmäßig und gründlich die Hände mit Wasser und Seife zu waschen, Berührungen von Nase, Augen und Mund zu vermeiden. Eine Atemschutzmaske kann den Schutz zwar erhöhen, ein vollkommener Schutz vor Viren ist damit jedoch nicht garantiert. Experten raten insbesondere öfter als sonst die Hände zu waschen und zu desinfizieren.
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