Der VfB Stuttgart ist nach dem 2:0-Derbysieg gegen den Karlsruher SC wieder Tabellenführer der zweiten Bundesliga. Die Schwaben konnten sich durch einen Doppelpack von Takuma Asano gegen den schwachen Tabellenletzten durchsetzen. Die Infos zum Spiel und was rund um das Derby passiert ist, zeigen wir euch hier.
VOM VfB BERICHTET DAVID RAU
SO LIEF DAS SPIEL
Der VfB begann mit Tempo und Druck. Die beste Chance in der Anfangsphase hatte VfB-Kapitän Christian Gentner in der 4. Minute, als er aus 18 Metern zentral abschloss, KSC-Torhüter Orlishausen aber zur Ecke abwehren konnte. Der VfB blieb dominant und kontrollierte die Partie mit viel Ballbesitz – tat sich aber schwer, gegen die defensiven Karlsruher Akzente nach vorne zu setzen. In der 27. Minute dann die Führung für den VfB: Gentner brachte den Ball in den Strafraum, dort konnte Takuma Asano den Ball zum 1:0 einköpfen. Bis zur Halbzeit blieb das Spiel über weite Strecken wenig spektakulär. KSC-Spieler Kamberi probierte es in der 41. Minute aus der Distanz, der Ball ging aber über das Tor. Kurz vor dem Pausenpfiff wurden die Karlsruher mutiger, nachdem Langerak einen Schussversuch von Kamberi nicht festhalten konnte und Yamada den Abpraller nicht verwerten konnte.
Der Anpfiff zur zweiten Halbzeit verzögerte sich, da aus dem KSC-Block mehrere Feuerwerkskörper gezündet wurden. Schiedsrichter Christian Danket drohte das Spiel vorzeitig zu beenden, sollte er erneut unterbrechen müssen. Zu Beginn der zweiten Hälfte kam Terodde gleich zu zwei guten Torchancen (47., 49.), die jedoch jeweils vom KSC verhindert werden konnten. In der 55. Minute konnte Terodde dem KSC-Spieler Figueras den Ball abnehmen und zu Maxim spielen, der den Ball für Gentner durchlassen wollte. Der VfB-Kapitän bemerkte den Pass aber zu spät. In der 61. Minute führte ein Konter zur 2:0-Führung für den VfB. Maxims Schuss aus 15 Metern wurde zunächst abgewehrt, den Abpraller konnte Asano verwerten und somit seinen ersten Doppelpack für den VfB klarmachen.
In der 64. Minute dann etwas, was man in der Mercedes-Benz-Arena auch schon lange nicht mehr gesehen hatte: Eine Laola-Welle ging durch das weite Rund.
Der nächste Jubelschrei dann in der 91. Minute, als über die Stadionleinwand der Ausgleichstreffer von Düsseldorf zum 2:2 gegen Union Berlin eingeblendet wurde. Kurz darauf kam Maxim frei zum Schuss, haute den Ball aber rechts neben das Tor (84.). Am Ende gewinnt der VfB verdient mit 2:0 gegen die zu keiner Zeit gefährlichen Badener. Ein wirklich überzeugender Auftritt eines Tabellenführeres war das vom VfB aber nicht.
SO HAT DER VfB GESPIELT
Langerak – Pavard, Baumgartl, Kaminski, Insua – Ofori (Zimmermann ab 57. Min.), Özcan (Ginczek ab 72. Min.) – Asano, Gentner, Maxim – Terodde (Klein ab 81. Min.)
TORE
1:0 – Takuma Asano (27. Min.)
2:0 – Takuma Asano (61. Min.)
ZUSCHAUER
58.000 Zuschauer (ausverkauft) in der Mercedes-Benz-Arena in Stuttgart
STIMMEN ZUM SPIEL
Hannes Wolf, Cheftrainer VfB Stuttgart: „Die letzten beiden Spiele haben viel Kraft gekostet. Nach den beiden Remis hatten wir schon Druck im Kessel. Wir haben aus guten Räumen gespielt und beinahe keine Torchance zugelassen. Wir wollten in der zweiten Halbzeit aus einer guten Kompaktheit das zweite Tor machen. Das ist uns gelungen. Wir sind froh, dass wir unsere Fans glücklich nach Hause schicken können.“
Marc-Patrick Meister, Cheftrainer Karlsruher SC: „Das Spiel geht schlussendlich verdient verloren. Wir waren zweimal unachtsam, da haben wir nicht sauber verteidigt. Wir haben zudem zu wenig Durchschlagskraft entwickeln können. Ein großes Dankeschön an meine Mannschaft. Unsere Situation ist schwer und kompliziert. Für den ein oder anderen auch schon aussichtslos. Für mich nicht. Spätestens auf der Rückfahrt im Bus beginnt die Vorbereitung auf das nächste Spiel.“
Jan Schindelmeiser, VfB-Sportvorstand: „Als der Schiedsrichter die Spieler in die Kabine geholt hat und es dann hieß, bei Abbruch das Spiel abzubrechen, habe ich schon geschluckt. Ich kann nichts dazu sagen, wie diese Feuerwerkskörper in die Stadien kommen. Zum Stand von Carlos Mané kann ich nur sagen: Wir werden uns kommende Woche darüber unterhalten, wie es weitergeht.“
Christian Gentner, VfB-Kapitän: „Es war wichtig, wieder in die Spur zu kommen, hinten zu Null ist gut. Wenn wir es positiv ausdrücken möchten: Wir haben erst ein Spiel in diesem Jahr verloren. Es sind alles enge Spiele. Ein Sieg im Derby ist natürlich sehr wichtig. Es war nicht alles super, aber das ist einfach nur was zum Genießen heute.“
Timo Baumgartl, VfB-Innenverteidiger: „Der Sieg war verdient. Die Intensität hat gegen Ende nachgelassen. Das ist aber der englischen Woche geschuldet. Wir schauen nicht auf die anderen Plätze. Wir müssen auf unsere Spiele schauen, denn nur so steigen wir auf. Angst vor den Feuerwerkskörpern hatten wir nicht. Wenn das in einem vernünftigen Rahmen wäre, finde ich es schön anzuschauen. Aber so wie heute geht das nicht. Auch für die Familien und Kinder. Das ist gefährlich auch für die, die das abwerfen. Aber zu einem Derby gehört auch so etwas vielleicht dazu.“
Florian Kamberi, KSC-Stürmer: „Das ist natürlich nicht schön. Wir verstehen die Fans, uns gefällt die Lage ja auch nicht. Sie unterstützen uns jedes Spiel, und wir müssen jetzt einfach in den letzten Spielen alles geben.“
Dirk Orlishausen, KSC-Torhüter: „Ich glaube, die Atmosphäre hier im Stadion hat uns schon ein bisschen beeinflusst. Alles ist auf gegenseitigen Hass gepolt und die Raketen und Böller haben den Einen oder Anderen nervös gemacht hat. Aber wir dürfen nach dem 2:0 nicht aufhören, da müssen wir dann dagegen setzen und den Fans zeigen, dass wir unbedingt die Klasse halten wollen, aber das haben wir eben leider nicht gemacht.“
SO SAHEN DIE FANS DAS SPIEL AUF TWITTER