Seit Anfang des Jahres wurde in Stuttgart schon vier Mal der sogenannte Feinstaubalarm ausgelöst. Seit dem 15. April ist diese erste Feinstaubalarm-Saison vorbei, doch wie gehts nun weiter?
VON MIRIAM GENTHNER
Warum Feinstaub-Alarm?
Stuttgart liegt in einer speziellen topografischen Lage, auch Kessellage genannt. Das bedeutet, dass es wenig Luftbewegung in der Stadt gibt. Durch die vielen Abgase der Autos und der Kaminöfen bildet sich viel Feinstaub, der im „Kessel“ quasi gefangen wird. Solange es nicht durch Regen oder Wind zu einem Austausch der Luft in Stuttgart kommt, bleibt diese dort gefangen.
Der Alarm wird dann ausgerufen, wenn das Wetter zwei Tage keinen Luftaustausch vorhersagt. Dieser Alarm ist zwar freiwillig, aber es wird trotzdem darum gebeten so wenig wie möglich mit dem Auto durch die Stadt zu fahren.
Und das funktioniert?
Am 15. April 2016 endete die erste Feinstaubsaison dieses Jahres. Einen großen Unterschied hat man auf den Straßen an Alarm-Tagen allerdings nicht bemerkt (wir berichteten). Voraussichtlich wird es nach dem Sommer, also ab Mitte Oktober zu weiteren Alarmen kommen.
Dann soll es laut Oberbürgermeister Fritz Kuhn für die Bürger leichter sein auf den öffentlichen Nahverkehr umzusteigen, zum Beispiel durch die Einführung eines „Feinstaubtickets“.
Sollte es keine starken Veränderungen durch diese Maßnahme geben, kann es ab 2018 zu Fahrverboten in Stuttgart kommen. Dafür gibt es verschiedene Ideen.
Wer nicht hören will, muss fühlen!
Eine Idee ist, dass neue blaue Plaketten an Autos verteilt werden, die nicht so viele Schadstoffe in die Luft pusten. Fahrzeuge ohne solch eine Plakette erhalten dann nur Einfahrt in die Innenstadt, wenn mehr als eine Person mitfährt.
Eine andere Idee ist, dass an einem Tag Autos mit ungeraden Nummern auf dem Autokennzeichen und an einem anderen Tag die mit den Geraden fahren dürfen.
Das sagt Stuttgart:
Die Stuttgarter scheinen von der Idee Fahrverbote einzuführen gar nicht so abgeneigt: 62% wären einverstanden, dass nach einer missglückten Feinstaubalarm-Saison auf freiwilliger Basis zu härteren Mitteln gegriffen wird. 26% der STUGGI.TV-Zuschauer würden sich halt damit arrangieren und lediglich 12% finden die drohenden Fahrverbote wirklich schlimm.