Es ist Frühling, auch wenn bei dem Wetter manchmal noch nicht ganz so deutlich wird, dass wir mittlerweile Mai haben. Der Frühjahrsputz ist schon lange getan, jetzt geht es ans Ausmisten. Vor allem Klamotten, denn davon habe ich wirklich viel zu viele. Es ist immer das Gleiche: Ich stehe vor meinem Schrank und nehme all diejenigen Klamotten heraus, die ich schon ewig nicht mehr anhatte.
Warum? Keine Ahnung. Vielleicht, weil ich keine passenden anderen Teile dazu habe, weil es einfach nicht mehr mein Style ist oder aber aus dem einfachen Grund, dass ich die Sachen mittlerweile hässlich finde. Darf man ja: Sachen hässlich finden.
Kleiderschrank durch zwei teilen?
Ich sitze also in meinem Stuttgarter WG-Zimmer und bin hochmotiviert, den Inhalt meines Kleiderschranks zu halbieren. Zumindest in der Theorie. Also schnappe ich mir einen von diesen grünen, riesigen Müllsäcken und packe hinein, was ich wirklich nicht mehr anziehen will. Oder eben länger nicht mehr anhatte. Aber gut, das eine T-Shirt könnte ich ja mal wieder anziehen. Und wieso habe ich die Hose so lange nicht mehr getragen, die ist doch total schön? Und die Strickjacke kann ich eigentlich nicht aussortieren, die hat mir ja meine Mutter geschenkt.
Womit wir schon beim Kern des Problems wären. Normalerweise stelle ich mich lieber den Dingen, als alles zu umgehen. Aber wenn es um Klamotten geht, funktioniert das leider nicht. Da finde ich für ungefähr alles eine Ausrede, wenn ich nur kreativ genug bin. Wie kann man dieses Problem denn bloß lösen? Vielleicht müsste man jemand anderen zu Hilfe holen. Aber das ist auch schon des Öfteren schief gelaufen. Da wurden am Ende noch weniger Sachen aussortiert, als ich sowieso herausgezogen hätte. Also auch keine Lösung.
In erreichbarer Nähe
Aber diesen Frühling habe ich eine neue Methode entdeckt. Ich behalte diesen Sack mit Klamotten einfach in meinem Zimmer. Und sollte ich innerhalb eines gewissen Zeitraums nicht gemerkt haben, dass mir eins der im Sack vorhandenen Teile besonders fehlt, schmeiße ich alles weg. Ich finde, dass das ein unglaublich guter Deal mit mir selbst ist, von dem auch mein Kleiderschrank nur profitieren kann. Bloß das generelle Problem, dass Frauen immer einen Schrank voller Kleidung und trotzdem nichts zum Anziehen haben, das wird sich auch für mich nie ändern.
Also raus mit dem Kram, her mit dem schönen Wetter in Stuttgart und dann kann auch mal wieder geshoppt werden. Schließlich muss der viele neue Platz gefüllt werden. Bis der Schrank dann das nächste Mal platzt und es wieder heißt: Ausmisten!
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