Beim VfB fehlts an allen Ecken und Enden: 0:4-Niederlage in Hoffenheim
Nach der 0:4-Niederlage gegen Borussia Dortmund setzt es für den VfB Stuttgart auch gegen 1899 Hoffenheim eine krachende 0:4-Klatsche. In der Tabelle ist das Team von Trainer Markus Weinzierl damit punktgleich mit Düsseldorf Letzter. Nach der frühen Roten Karte gegen Insua in der achten Minute halten die Schwaben in der ersten Hälfte noch gut mit. Anfang der zweiten Hälfte fällt der VfB dann allerdings komplett auseinander und kassiert vier Tore in 12 Minuten.
DIE HÖHEPUNKTE DES SPIELS IM ÜBERBLICK
6. Min. – Erste große Chance für den VfB: Vogt spielt einen Fehlpass in den Fuß von Thommy, der schnell schaltet und Gomez zentral auf die Reise schickt. Von der Strafraumgrenze zieht Gomez ab und verfehlt das Tor nur knapp.
8. Min. – ROTE KARTE FÜR STUTTGART! Emiliano Insua bekommt glatt Rot. Im Kampf um den Ball trifft Insua mit dem hohen Bein Kaderabek am Kopf. Der Schiri will das eigentlich nicht ahnden, dann schaltet sich aber der Videoschiedsrichter aus Köln ein. Schiedsrichter Willenborg schaut sich die Szene selbst an und entscheidet auf Platzverweis. Harte Entscheidung und damit lange Unterzahl für die Stuttgarter. Denkbar schlechter Start für den VfB.
23. Min. – Belfodil kommt am linken Strafraumeck zum Schuss und schlenzt den Ball an den Pfosten. Glück für den VfB.
27. Min. – Auch die Stuttgarter treffen das Aluminium. Nach einer Ecke von Thommy bringt Gonzalez den Ball Richtung Tor, die Kugel landet aber nur am Außenpfosten. Der VfB spielt hier mit einem Mann weniger durchaus mutig.
38. Min. – Wieder große Aufregung: Ascacibar kommt zu spät gegen Grillitsch und tritt dem Hoffenheimer auf den Fuß, der dabei umknickt. Dafür kassiert Ascacibar die gelbe Karte. Wieder meldet sich der Video-Assistent, Willenborg bleibt diesmal aber bei seiner Entscheidung. Hitzige Szenen in Sinsheim.
42. Min. – Der VfB ist in den letzten Minuten gehörig unter Druck. Die Kraichgauer schnüren die Stuttgarter am eigenen Strafraum ein, mehrmals kann der VfB gerade so klären.
48. Min. – TOR FÜR HOFFENHEIM! Brenet macht mit etwas Glück das 1:0 für Hoffenheim. Joelinton setzt sich im Strafraum gegen zwei Stuttgarter durch, Zieler hält stark, aber der Ball fällt Brenet vor die Füße, der ins leere Tor einschießt.
51. Min. – TOR FÜR HOFFENHEIM! Doppelschlag der Kraichgauer. Ganz bitter für den VfB Stuttgart. Brenet dringt über rechts in den Sechzehner ein und legt vor dem Tor quer. Zieler streckt sich vergeblich, dahinter steht Joelinton goldrichtig und muss nur noch den Fuß hinhalten. 2:0 und eine Herkulesaufgabe für die Schwaben.
57. Min. – TOR FÜR HOFFENHEIM! Der VfB bricht auseinander, Hoffenheim in dieser Phase eiskalt. Belfodil geht nach einem Pass von Joelinton von links allein auf Zieler zu und lässt ihm mit einem Flachschuss keine Chance.
60. Min. – TOR FÜR HOFFENHEIM! 4:0. Ohne Worte! Der VfB geht hier innerhalb einer Viertel komplett unter. Der VfB verzettelt sich am eigenen Sechzehner und Gentner spielt einen haarsträubenden Fehlpass zu Belfodil am Elfmeterpunkt. Der sagt artig Danke und schließt mit einem Heber über Zieler hinweg ab. Jetzt gehts für den VfB nur noch um Schadensbegrenzung.
76. Min. – Hoffenheim will noch das fünfte Tor. Demirbay feuert aus knapp 20 Metern drauf, knapp drüber. Beim VfB geht gar nichts mehr.
84. Min. – Wieder Demirbay aus der Distanz. Der Schuss ist aber zu unplatziert und ist so kein Problem für Zieler. Zwei Minuten später setzt Grifo von der Strafraumgrenze zu einem Schlenzer an, der segelt an den Pfosten.
AUFSTELLUNG VfB STUTTGART
Zieler – Pavard, Baumgartl, Badstuber – Maffeo (Beck ab 75. Min.), Insua – Ascacibar, Gentner – Thommy (Özcan ab 85. Min.), Gonzalez – Gomez (Sarpei ab 56. Min.)
ZUSCHAUERZAHL
30.150 Zuschauer in der Wirsol Rhein-Neckar-Arena in Sinsheim (ausverkauft)
DIE STIMMEN ZUM SPIEL
Markus Weinzierl, Cheftrainer VfB Stuttgart: „Wenn man die 12 Minuten sieht, ist das natürlich brutal. Wir mussten hier in der achten Minute schon eine Rote Karte hinnehmen und spielen dann 82 Minuten in Unterzahl. Und es ist mit elf Mann schon schwer gegen die TSG, weil die richtig gut sind. Ich hätte die Rote Karte nicht gegeben, auch wenn der Fuß da natürlich nichts verloren hat. Wir werden aber bestimmt auch welche finden, die sagen, das ist Rot. Aber da muss sich der Schiedsrichter schon auch im Klaren sein, dass er damit mehr oder weniger das Spiel entschieden hat. Das hat uns natürlich hart getroffen. Wir hatten super begonnen, auch dann zu zehnt, und hatten in einigen Situationen nicht das nötige Glück. In der zweiten Hälfte haben wir dann eigentlich mit dem ersten Gegentor das Spiel verloren und haben es dann einfach schlecht gemacht. Die positiven Dinge, die wir auch gesehen haben, müssen wir halt mal über 90 Minuten spielen.“
Mario Gomez, Stürmer VfB Stuttgart: „Im Moment ist der Fußball sehr brutal zu uns. Das einzig Gute an der Sache ist, es ist das erste Drittel der Saison und nicht das letzte, das heißt, wir können noch reagieren, wir müssen reagieren. Wir müssen Kleinigkeiten ändern, wir müssen so auftreten, wie gegen Dortmund in der zweiten und heute in der ersten Halbzeit. Es ist in der Summe einfach brutal. Wir haben das trotz der Roten Karte noch ganz gut gemacht in der ersten Halbzeit. Wir haben uns dann in der Pause vorgenommen, genauso zu agieren, und kriegen dann in 15 Minuten 4 Tore. Was soll ich sagen, ich hatte die letzten Jahre ähnliche Situationen und da war ich weitaus skeptischer, weil es im Team nicht funktioniert hat. Jetzt ist es so, das ist schwer zu erklären, wir haben eigentlich eine funktionierende Mannschaft, da ist seit der letzten Rückrunde nichts vorgefallen, aber wir machen halt keine Ergebnisse und kriegen im Moment die volle Breitseite.“
Julian Nagelsmann, Cheftrainer 1899 Hoffenheim: „Ich freue mich natürlich, dass wir zu Null gespielt haben. Wir hatten ein bisschen Glück am Anfang und sind dann aber nach 25 Minuten besser ins Spiel gekommen. Wir waren dann sehr druckvoll bis zur 90. Minute. In der zweiten Halbzeit hatte der Gegner dann eigentlich keine Chance mehr.“
Kerem Demirbay, Mittelfeldspieler 1899 Hoffenheim: „Wir waren in der ersten Halbzeit ein bisschen schockiert, dass die Stuttgarter Rot bekommen haben und haben dann die Räume nicht so richtig gefunden. In der Halbzeitpause wurde das gut angesprochen und in der zweiten Halbzeit haben wir das dann super umgesetzt und am Ende vier Dinger gemacht.“
Fotografiken: STUGGI.TV