Nicht immer sind wir mit den Entscheidungen unserer Mütter einverstanden. So geht es auch unserer Autorin Jessy Beraldo. Mal eine andere „Liebeserklärung“ zum Muttertag.
Mütter. Sie sind es, die dich jeden Morgen mit einem sanften „Waaaaachhh eeeeendddlichhh aufffff und rääääummmm diieee Küchhheee auf“ wecken. Sie sind es, die dich um 23.30 Uhr an einem Donnerstagabend anrufen und sagen: „Hey, wo bist du? Mhm…und was machst du? Mhm…und warum zum Teufel hast Du, bevor Du das Haus verlassen hast, nicht die Spülmaschine und das Wohnzimmer aufgeräumt? Was chillst du ständig bei deinen Freunden, anstatt daheim zu sein und mir beim Haushalt zu helfen!! Komm sofort nach Hause!“ und dann legen sie mit einem Lächeln auf.
Ja, das sind sie. Die Mütter. Wunderbare Geschöpfe der Natur, die auf die Welt gekommen sind um unser Leben zur Hölle zu machen. Dass sie Samstagmorgens mit dem Staubsauger mindestens 10x gegen deine Schlafzimmertüre knallen ist natürlich purer Zufall. Und dass sie immer Recht haben ist auch indiskutabel. Weitere Sätze wie: „Ich hab’s dir gesagt“, „Ich hatte Recht“ und „Du siehst aus wie ein Flittchen“ stehen auf der Tagesordnung.
Und doch gibt es schon ein paar Unterschiede zwischen einer italienischen und deutschen Mutter.
Der größte Unterschied wohl überhaupt ist: Italienische Mütter schreien! Und zwar sehr laut! Ich bin mir sicher deutsche Mütter schreien auch. Nur hört es der dritte Nachbar wahrscheinlich nicht mehr, während ich mir manchmal vorstelle, was sich wohl unsere Nachbarn immer denken, wenn sie meine Mutter schreien hören und man das Gefühl hat, die Apokalypse ist am Start. Und der Vietnamkrieg je nach Kriegslage!
Ein weiterer großer Unterschied den ich selbst bemerkt habe ist, dass deutsche Mütter viel verständnisvoller reagieren. Sie verstehen es, wenn man manchmal etwas Dummes gemacht hat.
Meine Mutter hat kein Verständnis – nur pure Beschuldigung und Verachtung. Sätze wie „Du bist nicht meine Tochter“ und „Du egoistisches Ding“ gehören mittlerweile sogar auch dazu.
Jetzt kommt sicherlich die Frage auf, wie halte ich so was nur täglich aus? Tja, das ist das Geheimnis.
Ich hab gelernt damit zu leben, dass meine Mutter mich mein Leben lang mobben wird, vielleicht sogar noch mehr mobben wird, als jener Mitschüler oder Arbeitskollege. Doch eines ist sicher, wenn ich Hilfe brauche oder mich irgendein Typ verletzt hat, ist Sie die erste, die ein Messer auf ihn werfen wird und ihm dann das Leben zur Hölle machen wird!
Happy Mother’s Day!
PS: Ich hoffe, meine Mutter wird diesen Blog nie lesen. Wenn doch, fangt schon an für mich zu beten!
Fotoquelle: Rosel Eckstein/pixelio.de
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