An sich bin ich eine echte Fußballfanatikerin. Ich bin mit Fußball aufgewachsen und habe die Begeisterung daran nie verloren – in Stuttgart war ich allerdings noch nie als Zuschauerin bei einem Fußballspiel dabei. Am Samstag dann das erste Mal. Doch anstatt den VfB beim Abstiegskampf anzufeuern, war ich in der 3. Liga mit dabei: Red Bull Leipzig gegen die Stuttgarter Kickers.
Es ist schon ein bisschen anders als so ein Bundesliga-Spieltag, das kann man schon mal so stehen lassen. Aber hey, man muss ja offen für Neues sein und auch mal bei einem solchen Spiel dabei gewesen sein. Was mir als Erstes sehr positiv auffällt, sind die Sicherheitskontrollen, um in das Gazi-Stadion hineinzukommen – es gibt nämlich keine.
Vertrauen ist gut, Kontrolle nicht besser
Ein wunderbares Gefühl, dass mir mal jemand vertraut, dass ich mit meiner Tasche niemanden erschlagen möchte und auch keine verbotenen Gegenstände hineinschmuggle. Auch als ich an der Kasse sage, dass ich Studentin bin, glaubt man mir das sofort. So nett, damit hätte ich nun wirklich nicht gerechnet. Und dann erst die Tatsache, dass ein lebendiger Mensch meine Karte abreißt, anstatt dass ich sie durch eine Maschine ziehen muss, die mir hoffentlich grünes Licht schenkt.
Es ist fast schon eine familiäre Atmosphäre dort oben auf der Waldau. Nicht nur, dass mit 5.8000 Zuschauern eine wirklich niedliche Zahl an Menschen da ist, sondern auch weil wirklich so viele Familien dabei sind. Da werden Kleinkinder und sogar Babys mitgenommen und lernen wahrscheinlich früher die Kickers anzufeuern als normale Worte wie „Mama“ und „Papa“ zu sprechen.
Wiebke allein im B-Block
Mit meiner Stehplatz-Karte habe ich freie Platzwahl in allen Stehplatzblöcken, wie cool ist das denn?! Ich freu mich jedenfalls riesig einfach mal dahinzugehen, wo grad noch super viel Platz ist. Und dann fangen die Kicker-Fans an zu singen und ich kenne sogar alle Songs, obwohl ich die sonst mit anderem Vereinsnamen höre. Also singe ich leise das was ich kann mit und beim Rest bin ich einfach still. Und keiner merkt’s, denn ehrlich gesagt singt eh nur ein kleiner Teil der großen Fankurve. Schade eigentlich!
Dass die Kickers an diesem Tag 3:1 verlieren stört kaum, außer dass ich keinen Grund sehe vor Freude auszurasten. Am Ende des Spiels habe ich ein kleines Lächeln im Gesicht, freue mich über das Tor in der 90. Minute und mache mich auf den Weg nach Hause. Nett, so ein Spiel mit den Kickers.
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