Nach knapp 30 Jahren soll der Studiengang „Jazz & Pop“ an der Musikhochschule Stuttgart gestrichen werden. Studenten und Namenhafte der Stuttgarter Musikszene fürchten eine kulturelle Verarmung der Region und rufen zum Protest auf. Unter dem Namen „Stuttgart liebt Jazz & Pop“ waren gestern Bands und Zeitzeugen auf der Bühne des LKA Longhorn und machten auf sich und die drohende Schließung aufmerksam.
Die Sparpolitik der Landesregierung zeigt ihre Auswirkungen scheinbar auch im Bereich der Bildung und Kunst. So sei zu wenig Bedarf in Stuttgart an dem Studiengang, weshalb er nun nach Mannheim verlegt werden solle.
„Jazz & Pop ist ein fester Bestandteil und das soll auch so bleiben!“, formuliert Paul Wooge, Dozent an der Musikhochschule Stuttgart, ganz deutlich seine Forderung, die auch von der gesamten Musikszene und einige Studenten gestellt wird. Tatsächlich bietet Stuttgart für junge Nachwuchs-Musiker eine Umgebung, in der sie das ganze Jahr in Clubs und auf Festivals auf den Bühnen spielen können. Die Stuttgarter Jazzszene selbst lebt von Musikstudenten.
Einfach zusehen, dies kam für die Studenten und Dozenten der Hochschule nicht in Frage. Neben einer Facebook Kampagne „Erhaltet Jazz und Pop in Stuttgart“ und einer stillen Protest- Aktion im Theaterhaus wurde gestern zum musikalischen Protest aufgerufen. Newcomer wie Gently Desturbed, Mutelights und MARS-Award Gewinner Yasmine Tourist sorgten für die nötige Stimmung im LKA. „Bin krass geflashed!“, gestand Florian König, Drummer von Cro und einer der beidem Moderatoren, die durch den Abend führten. Seine Performance mit Fanta Vier Mitglied And.Y war für viele das Highlight der Veranstaltung.
Der wahre Protest ging aber von den Zeitzeugen aus, Leute, die seit Jahrzehnten Teil der Stuttgarter Jazz/Popszene sind. Über den Abend verteilt erzählten Dozenten, Starkoch Vincent Klink und andere von ihrem Bezug zum Jazz und Pop und plädierten für den Erhalt.
„Wir geben nicht kampflos auf!“ Das machten Studenten, Dozenten und Stuttgarter Musikliebhaber am vergangenen Mittwochabend klar. Stuttgart wäre es zu wünschen, dass die Jazzszene erhalten bleibt und der musikalische Nachwuchs nicht aus der Region flüchten muss, um richtig ausgebildet zu werden.
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