News-Update vom Dienstag: Corona-Chaos in Stuttgart – 267 Neuinfektionen an einem Tag
Veröffentlicht am 13. April 2021
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Stuttgart versinkt im Corona-Chaos und hat mit einem besorgniserregenden Anstieg an Neuinfektionen zu kämpfen. Im Vergleich zum Vortag wurden dem Robert Koch-Institut heute 267 neue Fälle für die Landeshauptstadt gemeldet. Damit schießt auch die Inzidenz in die Höhe. Mehr dazu und was am Dienstag sonst noch in Stuttgart los war, lest ihr in unserem News-Update.
Corona-Infektionen in Stuttgart
22.546 bestätigte Fälle
Neuinfektionen
267 neue Fälle im Vergleich zum Vortag
Aktuelle 7-Tage-Inzidenz
149,2 in den letzten 7 Tagen pro 100.000 Einwohner
Stuttgart-News: Das Wichtigste vom Tag
- Neuinfektionen und Inzidenzzahl in Stuttgart steigen in schwindelerregende Höhe: Stuttgart versinkt im Corona-Chaos. Nachdem sich bereits am Montag ein besorgniserregender Anstieg bei der 7-Tage-Inzidenz zeigte, erreicht die Landeshauptstadt am Dienstag schwindelerregende Höhen bei den Neuinfektionen und der Inzidenzzahl. Im Vergleich zum Vortag wurden dem Robert Koch-Institut insgesamt 267 Neuinfektionen für Stuttgart gemeldet. Die 7-Tage-Inzidenz steigt damit auf einen besorgniserregenden Wert von 149,2. Der erneut rasante Anstieg bei den Fallzahlen und dem Inzidenzwert bestärkt den heutigen Beschluss einer Bundes-Notbremse, die Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann am Nachmittag bereits befürwortet hatte. Man werde die Beschlüsse der Bundesregierung „eins zu eins umsetzen“, sagte Kretschmann während der Regierungspressekonferenz. Weitere Maßnahmen wie eine Ausgangssperre sind damit auch in Stuttgart wohl nur noch eine Frage der Zeit. Kretschmann erklärte, dass er damit rechne, dass die härteren Maßnahmen ab kommenden Montag gelten könnten. Insgesamt haben sich seit dem Beginn der Pandemie bereits 22.546 Menschen in Stuttgart mit dem Coronavirus angesteckt.
- Kretschmann will Vorgaben der Bundesregierung eins zu eins umsetzen: Die Menschen in Baden-Württemberg müssen sich auf härtere Maßnahmen und Ausgangsbeschränkungen nach bundesweiter Vorgabe einstellen. In der heutigen Regierungspressekonferenz begrüßte Ministerpräsident Winfried Kretschmann die Bundes-Notbremse: „Ich finde das gut, es ist richtig.“ Außerdem versprach er, das Land werde die härteren Regeln der Bundesregierung „ein zu eins umsetzen“. Ohnehin sei dann nicht mehr möglich, Lockerungen auf Landesebene einzuführen, so der Ministerpräsident. Zuvor hatte das Bundeskabinett in Berlin eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes mit schärferen und einheitlichen Auflagen beschlossen. Kretschmann geht davon aus, dass dies ab Montag gilt. Auch die Rückkehr zum Wechselunterricht an den Schulen ab 19. April hängt an den Vorgaben der Bundesregierung. Bei einer Bundes-Notbremse würden laut Kretschmann die Kontaktbeschränkungen verschärft werden auf einen Haushalt und eine weitere Person, Baumärkte würden geschlossen. Friseure bleiben zwar geöffnet, eine Testpflicht ist vor dem Besuch aber vorgeschrieben. Letztlich müssten die Menschen weiterhin ihre Kontakte beschränken, um die Pandemie in den Griff zu bekommen, so der Ministerpräsident.
- Land öffnet Impfterminvergabe für alle über 60-Jährigen ab kommenden Montag: Ab Montagvormittag, 19. April, öffnet das Land die Vergabe von Impfterminen für alle Menschen über 60 Jahre. Bislang waren über 60-Jährige nur bei bestimmten Vorerkrankungen oder aufgrund des Berufs impfberechtigt. „In einzelnen Zentren bleiben aktuell AstraZeneca-Termine frei. Das ist zwar verständlich, aber in der Sache unbegründet. Der Impfstoff ist hochwirksam und ungefährlich“, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha am heutigen Dienstag in Stuttgart. Grund für die freien Termine seien die letzte Woche stark angewachsenen Impfstofflieferungen und die Änderung der Altersempfehlung für den Impfstoff AstraZeneca. Deshalb gehe man jetzt den nächsten Schritt und öffne ab Montag für alle Menschen über 60 Jahren, so Lucha. Das Sozialministerium ruft jetzt insbesondere alle über 70-Jährigen dazu auf, in den kommenden Tagen noch Impftermine zu buchen.
- Fridays for Future entsetzt über Beschlüsse der Bundesregierung zur GAP: Fridays for Future kritisiert die Gesetzesentwürfe zur Gemeinsamen Agrarpolitik, da durch die Beschlüsse die Gefahren der Klimakrise und der Rückgang der bäuerlichen Landwirtschaft weiter angetrieben werden. Die Beschlüsse stehen damit symbolisch für den Stillstand der Agrarpolitik der letzten Jahrzehnte, der unter anderem auf starke Lobbyinteressen in der Unions-Agrarpolitik zurückzuführen ist. „Mit ein paar Prozentpunkten mehr für Öko-Regelungen werden wir die Klimakrise nicht lösen, sondern schieben wirksame Maßnahmen immer weiter auf. Der Bundestag muss jetzt handeln und die Agrarreform retten. Mit den heutigen Beschlüssen lässt die Große Koalition die Landwirte mit den Folgen der Klimakrise im Stich“, sagt Julia Thöring, Aktivistin bei Fridays for Future.
- Biowochenmarkt auf dem Marienplatz startet am 23. April: Der erste reine Biowochenmarkt in Stuttgart startet am 23. April auf dem Marienplatz. Jeden zweiten und vierten Freitag kann man künftig bewusst bio einkaufen gehen, 15 Erzeuger und Händler bieten auf dem zertifiziertem Biowochenmarkt ihre Waren an. Die Öffnungszeiten sind jeweils von 11:30 bis 19 Uhr. Ergänzt wird das Angebot durch zwei Bio-Imbissstände. Die Kunden werden gebeten, möglichst mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen. Der Biowochenmarkt wurde durch die Mithilfe der Stadt Stuttgart, Abteilung Wirtschaftsförderung sowie der Bio-Muster-Region Ludwigsburg-Stuttgart ins Leben gerufen.
Update: Die Stadt Stuttgart hat am Dienstagabend eine Ausgangssperre beschlossen. Mehr dazu hier im Artikel.
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Autoren: Johannes Frank und Felix Wieland
Foto: STUGGI.TV