Offiziell letzter Tag: Feinstaubalarm endgültig verabschiedet
Aus und vorbei: Am heutigen 15. April endet die letzte Feinstaubalarm-Periode in der Landeshauptstadt. Der Alarm wurde im Januar 2016 eingeführt, um die Luftbelastung im Kessel zu reduzieren. Seitdem sorgte er im Stadtleben für rege Diskussionen. Jetzt ist der Feinstaubalarm offiziell Geschichte.
VIDEO: Der erste Feinstaubalarm am 18.01.2016
EU-Grenzwert seit zwei Jahren nicht gerissen
Bereits am 17. Januar entschied Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne), dass die aktuelle Feinstaubalarm-Periode die letzte sein solle. Am heutigen Mittwoch, 15. April endet somit die Geschichte des Stuttgarter Feinstaubalarms, die seit der Einführung für viele Diskussionen gesorgt hatte. „Wir sind angetreten, die Luftqualität zu verbessern. Das ist uns gelungen“, sagt der scheidende OB Kuhn. Der Grund für die Abschaffung sind die gesetzlich vorgegebenen EU-Grenzwerte für Feinstaub, die zum zweiten Mal in Folge eingehalten wurden. „Ich freue mich sehr, dass die Feinstaubwerte in Stuttgart nachweislich unter einem kritischen Wert geblieben sind“, sagt Kuhn. Laut den Messungen der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg hat es im Jahr 2019 am Neckartor 27 Überschreitungstage gegeben. Nur 35 Überschreitungstage sind erlaubt.
Warntafeln werden jetzt anderweitig genutzt
Immer wieder wurde der Feinstaubalarm scharf kritisiert. Vor allem die Stuttgarter CDU forderte mehrfach die Einstellung des Alarms. „Der von OB Kuhn eingeführte Feinstaubalarm verbessert nicht die Stuttgarter Luft. Er verschlechtert aber massiv das Image unserer Stadt“, sagte der CDU-Kreisvorsitzende Stefan Kaufmann Mitte Dezember 2019. Der Kreisvorstand seiner Partei sieht im Mittel der Straßennassreinigungen und Filteranlagen einen „wirksameren Beitrag“ zur Verbesserung der Luftqualität. Stuttgarts Oberbürgermeister verteidigte den Alarm bis zuletzt: „Der Feinstaubalarm war das richtige Instrument, er hat die Leute aufgerüttelt und dazu geführt, dass sie über Luftreinhaltung diskutieren“. Die extra für den Feinstaubalarm installierten Warntafeln für Autofahrer werden jetzt anderweitig genutzt. Derzeit erinnern sie daran, wegen des Coronavirus das Händewaschen nicht zu vergessen.
Foto: STUGGI.TV