STUGGI.TV hat den Ballett-Tänzer Marijn Rademaker von der Maske bis zur Generalprobe von „Krabat“ begleitet. Los geht’s in der Herrenmaske des Stuttgarter Balletts.
Zwischen Unmengen von Spiegeln (super zum Filmen) und massenweise Schminke sitzen die Maskenbildnerinnen, die vor den Auftritten die Tänzer in Bettler, Prinzen oder Monster verwandeln. Jeder Tänzer hat hier seinen eigenen zweiten Schädel aus Styropor, an den die Perücken perfekt angepasst werden können. Doch heute gibt es für Marijn Rademaker keine falschen Haare, sondern eine Glatze.
Neben den Maskenbildnerinnen sitzt auch noch ein netter Bühnenbildner, der, während er sein Müsli futtert, mit dem einen oder anderen Becher Blut hantiert. Woraus die selbstkreierten Blutgruppen gemixt werden? „Alles Presseleute!“
Innerhalb von einer Stunde wird der junge Marijn ungefähr fünfzig Jahre älter, kann gar nicht mehr nett gucken und sieht ein bisschen aus wie jemand, dessen Name nicht genannt werden darf. In den knallorangenen Füße-Warmhalte-Schuhen geht’s dann zum Dehnen, wo schon ein paar andere Tänzer rumschlappen und ihre Pliés üben.
Wir warten solange vorm Ballettsaal, es riecht nach Haarspray und Schweiß und wir befinden uns direkt zwischen Männerumkleide und Männerdusche. Da kann es schon mal passieren, dass mitten in der Anmoderation ein verwirrter, nackter Ballett-Tänzer durchs Bild läuft und eine Redakteurin in Ohnmacht fällt. Gut, dass Jessy nicht dabei war.
Marijn und seine Glatze müssen danach in die Garderobe wo er als Meister der Mühle am Koselbruch einen richtig tollen Mantel verpasst kriegt. Man merkt dann doch ein bisschen die Aufregung, als er zwei Mal wieder zur Maske rennt, weil er erst seine Augenklappe und dann seine Ballettschuhe vergessen hat. Orangene Riesenpuschen passen dann doch nicht so gut zum gruseligen Meister.
Der Vorhang ist noch zu und so probt der Meister zwischen den 1400 künstlichen Mehlsäcken ein letztes Mal seinen Auftritt. Viel Glück!
Die Leute, die schöne Prinzessinnen und schwanenseemäßiges klassisches Ballett sehen wollen, sind hier definitiv falsch. Es werden Mehlsäcke von mehr oder weniger bekleideten Jungs geschleppt, als Kontrast tänzeln Mädchen von Chorgesängen begleitet über die Bühne, Raben fliegen umher, im Hintergrund klappert die Mühle und die Streicher dürfen quietschen ohne Ende. Das Ganze wird dann schon ein bisschen magisch, wenn der Meister an verschiedenen Orten gleichzeitig zu sein scheint, Mehlsäcke zum Leben erwachen oder Darsteller in sekundenschnelle ein anderes Kostüm anhaben.
Schauts Euch an!
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Bilderquelle: STUGGI.TV
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