Schockbilder auf Kippenschachteln? Stuttgarter sind sich uneinig!
Seit Mai steht fest: Auf allen Zigarettenschachteln, die in der EU Verkauft werden, sollen zukünftig Schockbilder abgebildet sein. Wir haben die Stuttgarter gefragt, was sie von den abschreckenden Fotos auf den Zigarettenverpackungen halten.
VON JOSEPHINE DAERR UND ROSALIE RÖHR
Noch findet man sie allerdings nicht in den Läden, die Kippenschachteln mit Ekelfotos von braunen Zähnen, Raucherlungen und verfaulten Gliedmaßen. Die ersten Zigarettenpackungen mit Schockbildern werden vermutlich erst im Spätsommer oder im Herbst in den Läden zu finden sein. 2/3 der Vorder- und Rückseite der Schachtel muss dann mit abschreckenden Bildern bedeckt sein.
Viele bezweifeln die Wirkung von Schockbildern auf Zigarettenschachteln. Das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg ist sich sicher, dass die Schockbilder vor allem Jugendliche und junge Erwachsene davon abhält mit dem Rauchen anzufangen.
Die Designs auf Zigarettenschachteln wirken natürlich deutlich weniger stylisch durch die Ekelbilder. Es ist möglich, dass sich junge Leute deshalb weniger dafür interessieren den Inhalt der Verpackung auszuprobieren.
Wer bereits Raucher ist wird sich wahrscheinlich nicht von den Schreckbildern vom schmöken abhalten lassen. Die Zahl der Raucher, die es zeitweise schafft aufzuhören, dann jedoch wieder in alte Muster verfällt, ist hoch. Nach einem Rauchstopp fangen 95% der Leute wieder an zu rauchen. Rauchen ist eine starke Sucht, die man nur schwer aufgeben kann. Oft werden bestimmte Rituale mit dem rauchen einer Zigarette verbunden.
Ob die durch die Schockbilder die Zahl der Raucher in Deutschland niedriger werden wird, zeigt sich wohl erst mit der Zeit. Bis ein eindeutiges Ergebnis vorliegt, haben wir hier noch drei Facts übers Rauchen für euch:
1. Macht Rauchen schlank?
Nein, hierbei handelt es sich um einen Mythos. Wer anfängt zu rauchen verliert kein Gewicht. Um abzunehmen muss man, und das ist jetzt auch keine Überraschung, Sport machen und auf die Ernährung achten. Rauchern verschlechtert sogar die Kondition. Was allerdings stimmt ist, dass Nikotin ein kurzzeitiger Appetitzügler sein kann.
2. Haben Raucher ein glücklicheres Leben?
Bei Rauchern wird durch die Nikotinzufuhr das Belohnungszentrum des Gehirns stimuliert und lässt sie dadurch eine Art Glücksgefühl empfinden. Die Aussage, dass Raucher eine glücklicheres Leben führen trifft jedoch nicht wirklich zu, da Nichtraucher das Entzugsgefühl, welches Raucher unglücklich stimmt, nicht kennen.
3. Sterben Raucher tatsächlich früher?
Das ist natürlich nicht immer der Fall! Aber Rauchen gilt trotzdem als eine der häufigsten vermeidbaren Todesursachen. Allein in Deutschland sterben jährlich etwa 110.000 Menschen an den Folgen des Qualms. Die häufigsten Erkrankungen sind Lungenkrebs, Herzerkrankungen und Schlaganfälle. Auch bei Passivrauchern erhöht sich das Risiko für Lungenkrebs und diverse Herzerkrankungen um etwa 25 Prozent.
Wer raucht überhaupt?
Männer greifen eher zur Zigarette. Die Zahl der rauchenden Männer in sämtlichen Altersgruppe ist deutlich höher im Vergleich zu den Frauen. Außerdem ist auffällig, dass Menschen mit niedrigerem sozialem Status eher rauchen. Allgemein sinkt die Zahl der Raucher jedoch. Ende der 1990er rauchte im Alter von 18-25 jeder zweiter, heute ist nur noch jeder dritter aus dieser Altersgruppe Raucher.
Quellen: https://www.krebsgesellschaft.de, http://www.lifeline.de/, www.tagesschau.de