Es gibt verschiedene Arten Stuttgart zu erkunden. Zum Beispiel mit dem Auto. Wenn man keins hat, ist das aber schwierig. Mit dem Fahrrad, wenn man es denn aus dem hohen Norden mitgenommen hätte. Zu Fuß, wenn Stuttgart dafür nicht ein wenig zu groß wäre. Mit der S-Bahn, da bekomme ich bloß leider immer Schweißanfälle und hasse deshalb S-Bahn fahren. Also nehme ich die U-Bahn.
Mit der U-Bahn Stuttgart erkunden
Einmal vom Killesberg bis Leinfelden, bitte! 22 Haltestellen, etwa 30 Minuten Fahrzeit und 15 Kilometer Distanz auf dem Hin- und das Gleiche nochmal auf dem Rückweg. Da sollte man doch ein wenig was von Stuttgart entdecken können.
Ich packe also meine Tasche und nehme mit…
…selbstverständlich meine Fahrkarte. Nachdem ich bereits einige Male diese Razzia an der Stadtbibliothek miterlebt habe, habe ich vor den Kontrolleuren ähnlich Angst, wie vor Monstern unter meinem Bett als ich noch klein war. Deshalb achte ich immer zwei Mal darauf, ob ich mein Studiticket auch dabei habe. War schließlich schon teuer genug, da muss ich nicht auch noch Strafe zahlen.
…meinen iPod mit einer besonders guten Playlist für Bahnfahrten. Irgendwas zwischen The Script, James Blunt und Bastille. Diese Lieder, die einen träumen lassen, wenn man aus dem Bahnfenster blickt und sieht, wie die Welt an einem vorbeizieht.
Ready for take-off?
Dann fehlt eigentlich nur noch der Platz am Fenster und die Fahrt vom Norden in Richtung Süden. Ähnlich wie ich sie gemacht habe, damals als ich nach Stuggi gezogen bin. Ich habe mir übrigens die U-Bahn Linie Nummer 5 herausgesucht, weil sie zwei ganz besondere Plätze Stuttgarts miteinander verbindet, die mir am Herzen liegen. Natürlich der Killesberg, von dem ich nicht aufhören kann zu schwärmen. Und die andere Endhaltestelle Leinfelden, der Teil Stuttgarts, in dem ich meine erste Nacht in Stuttgart verbracht habe. Damals war ich noch auf Wohnungssuche und bin bei der Tante der Freundin meines Bruders untergekommen.
Ich sitze also in der U5 in Richtung Stuttgarter Süden und kann es gar nicht fassen, dass die Bahn immer noch bergauf fährt. Irgendwann muss doch mal Schluss sein!? Schon wieder ein Berg? Wir streifen langsam aber sicher den Horizont. Zu meiner Rechten bietet sich ein fantastischer Blick über das Stuttgarter Tal – die Fahrt in die Höhe hat sich also eindeutig gelohnt. Am liebsten würde ich aussteigen und den Moment festhalten. Aber wir fahren weiter. Durch grüne Felder, die sich tatsächlich auf flachem Land befinden. Hier fühle ich mich heimisch.
Und wieder zurück
An der Endhaltestelle in Leinfelden bleibe ich, böses Mädchen, einfach in der Bahn sitzen. Der Bahnfahrer hingegen läuft vom einen Ende der Bahn zum anderen und braucht dafür scheinbar ziemlich lange, denn der Start zurück in Richtung Killesberg lässt auf sich warten. Vom Süden in Richtung Stuttgarter Norden. Wieder vorbei an den grünen, flachen Feldern, die mich so sehr an Zuhause erinnern. Über Berge hinab ins Stuttgarter Tal. Eine Berg- und Talfahrt, die ich jederzeit wieder fahren würde.
Da soll mich nochmal jemand auslachen, dass ich keine Achterbahn fahren will. In Stuttgart U-Bahn fahren ist ja fast das gleiche – nur mit schönerem Ausblick.
Die Wieso-liegt-Stuttgart-eigentlich-nicht-am-Meer?-Kolumne gibt es jeden Mittwoch neu auf www.stuggi.tv
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