VON DAVID RAU
Der Paukenschlag am Sonntagmorgen: Um 9:01 Uhr informierte der VfB Stuttgart via Pressemitteilung über die Freistellung von Cheftrainer Tayfun Korkut. Auch die beiden Co-Trainer Ilija Aračić und Steven Cherundolo müssen gehen. Zu schlecht war die Leistung des VfB beim gestrigen Auswärtsspiel in Hannover. Korkut wählte eine defensiv orientierte Aufstellung und verzockte sich damit erneut. Vor allem die erste Halbzeit vergeigten die Schwaben komplett, die Dreierkette mit Baumgartl, Badstuber und Pavard sah bei den zwei Gegentoren durch Wood (29. und 45.) nicht gut aus.
Überraschende Kehrtwende: Reschke schob der Trainer-Diskussion gestern noch einen Riegel vor
Nach der Halbzeit stellte Korkut auf Viererkette um und wechselte mit Erik Thommy und Nicolas Gonzalez offensiv ein. Obwohl sich der VfB damit steigerte und durch Gomez den Anschlusstreffer erzielte (50.), konnte die Niederlage nicht abwendet werden. Am Ende gewann Hannover verdient mit 3:1 – und die VfB-Bosse kamen damit ins Grübeln. Direkt nach dem Spiel hatte Sportvorstand Michael Reschke der Trainer-Diskussion noch einen Riegel vorgeschoben: „Wir werden alles dransetzen, in dieser Konstellation erfolgreich zu sein“. Die Frage nach der Entlassung Korkuts stelle sich nicht.
Sportvorstand Reschke: „Die sportliche Entwicklung ist ausgeblieben“
Am Abend dann die vermeintlich überraschende Kehrtwende: Im Krisengespräch mit VfB-Präsident Wolfgang Dietrich und dem Vorstand wurde die Entlassung intensiv diskutiert. Mit dem nächsten Gegner Borussia Dortmund kommt der aktuelle Tabellenführer nach Stuttgart. Ein Sieg oder ein Remis trauten die VfB-Bosse dem aktuell unglücklich agierenden Korkut nicht mehr zu. „Die ausbleibende sportliche Entwicklung im Laufe dieser Saison und die negativen Ergebnisse haben uns dazu bewogen, diesen Schritt zu vollziehen“, sagt Reschke am Sonntagmorgen.
Trotz der Millionen-Investitionen konnte den Absturz auf den letzten Tabellenplatz nicht verhindert werden
Dietrich und Reschke sehen in der zweiwöchigen Länderspiel-Pause zudem einen geeigneten Zeitpunkt, einen neuen Trainer zu installieren. Präsident Dietrich bemängelte die aus seiner Sicht fehlende Entwicklung: „Nach dem erfreulichen Verlauf der vergangenen Saison waren wir zuversichtlich, mit Tayfun Korkut als Cheftrainer in der neuen Spielzeit die positive Entwicklung weiterführen zu können. Leider ist das nicht gelungen.“ Die Bosse lasten Korkut die fatale Offensivschwäche an. In den ersten sieben Saisonspielen konnte der VfB gerade einmal sechs Tore erzielen. Trotz der Millionen-Investitionen in neue Spieler konnte Korkut den Absturz auf den letzten Tabellenplatz nicht verhindern.
Ex-Spieler Andreas Hinkel übernimmt vorerst, drei Trainer sind im Gespräch
Das Mannschaftstraining wird heute von Andreas Hinkel übernommen. Der Ex-Nationalspieler und U23-Coach wird von Athletiktrainer Matthias Schiffers, Torwarttrainer Marco Langner und Andreas Schumacher aus dem Nachwuchsleistungszentrum unterstützt. Als Nachfolger für Tayfun Korkut werden die Namen Ralph Hasenhüttl, Markus Weinzierl und Markus Gisdol gehandelt. Sobald es etwas Neues zu vermelden gibt, erfahrt ihr es bei STUGGI.TV
Veröffentlicht am 07.10.2018 um 10:06 Uhr, Archivfoto: STUGGI.TV