Das war zu wenig für eine Aufstiegsmannschaft! Der VfB Stuttgart kommt beim TSV 1860 München nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus. Der Ausgleichstreffer fiel spät in der 92. Minute durch Innenverteidiger Marcin Kaminski. Die Tabellenführung muss der VfB nun erstmal an Hannover 96 abgeben.
AUS MÜNCHEN BERICHTET DAVID RAU
SO LIEF DAS SPIEL
Über 10.000 Stuttgarter Fans waren in die Allianz-Arena nach München gereist und bescherten dem Partie einen würdigen Rahmen. 1860 München versuchte den VfB von Beginn an unter Druck zu setzen. Es dauerte zehn Minuten, ehe der VfB erstmals gefährlich in den Strafraum der Löwen eindringen konnte, doch Terodde verpasste eine Flanke von Asano knapp (10.). Anschließend kam der VfB zu weiteren Chancen, die aber allesamt wenig zwingend waren. In der 23. Minute schlugen dann die Löwen zu. Amilton scheiterte zunächst an VfB-Torhüter Langerak, den Abpraller konnte Lacazette zum 1:0 einschieben. Zehn Minuten später hatte der VfB die letzte Chance vor dem Pausenpfiff. Doch Grgic (33.) scheiterte aus der Distanz an 1860-Torhüter Ortega.
Nach der Halbzeit hatte der VfB zwar viel Ballbesitz, es dauerte aber bis in die 80. Minute, bis das Team von Trainer Hannes Wolf durch den Kopfball von Benjamin Pavard eine nennenswerte Chance generieren konnte. In der 85. Minute zog Insua mit einem Distanzschuss über das Löwen-Tor. Erst in der zweiten Minute der Nachspielzeit leistete sich 1860-Spieler Boenisch einen verhängnisvollen Fehlpass und VfB-Innenverteidiger Marcin Kaminski konnte den späten 1:1-Ausgleich erzielen. Nach Abpfiff gab es neben Applaus auch Pfiffe für das VfB-Team. Verständlich, denn die Mannschaft muss nach dem uninspirierten Auftritt die Tabellenführung an Hannover 96 abgeben.
SO HAT DER VfB GESPIELT
Langerak – Pavard, Baumgartl, Kaminski, Insua – Grgic, Ofori (Özcan ab 72. Min.) – Asano (Ginczek ab 60. Min.), Gentner (Werner ab 72. Min.), Green – Terodde
TORE
1:0 – Romuald Lacazette (23. Min.)
1:1 – Marcin Kaminski (92. Min.)
ZUSCHAUER
47.100 Zuschauer in der Allianz-Arena in München
STIMMEN ZUM SPIEL
Hannes Wolf, Cheftrainer VfB Stuttgart: „Ein schwieriger Abend für uns. Die ersten Minuten waren nicht gut. Danach haben wir uns verbessert, dann bekommen wir das kuriose Gegentor. Ein ganz unglücklicher Moment in einer Phase, in der wir eigentlich gut waren. Wir haben über den Ballbesitz dominiert. Uns ist es aber nicht gelungen, genug Torchancen zu bekommen. Ganz am Ende hatten wir das Glück, dass Marcin das 1:1 macht. Ingesamt ein schwieriges Spiel. Wir haben vieles richtig gemacht, aber wir haben zu wenig Chancen erarbeitet.“
Vítor Pereira, Cheftrainer 1860 München: „Wir haben sehr reif gespielt. Wir haben hoch gepresst, damit hatte der VfB Probleme. Es ist natürlich hart, in der Nachspielzeit das Gegentor zu bekommen. Im Endeffekt ist es ein verdientes Ergebnis.“
Daniel Ginczek, VfB-Stürmer: „Wir müssen am Zug zum Tor arbeiten. Das hat heute nicht ausgereicht. Jetzt steht das Derby gegen den KSC an. Da freut man sich als Spieler besonders drauf. Da muss einem keiner sagen, um was es geht. Da werden wir brennen.“