„54, 74, 90 …“ wie sollen wir diesen Song denn jetzt eigentlich weitersingen? Ein Sieg der Deutschen hätte schon lange sein müssen. Denn wie hört sich „zweitausendvierzehn“ in einem Lied an? Genau, relativ sehr unpassend. Aber gut, ändern können wir das eh nicht mehr.
Gut, dass es ungefähr 10.000 andere WM-Songs gibt, die wir vor uns hingrölen können. Die meisten sind echt eher schlecht, aber ich muss zugeben: Spätestens nach Stefan Raabs mehr oder minder schönem WM-Song kann ich nicht mehr aufhören, mich auf die WM in Brasilien zu freuen. Na gut, vielleicht hat das auch schon früher angefangen. Zum Beispiel als die Bundesliga vorbei war und ich mir überlegen musste, wie ich überhaupt ohne Fußball überleben soll. Vielleicht hat es aber auch schon damals angefangen, als ich nach dem letzten Ausscheiden Deutschlands bei der EM enttäuscht nach Hause gegangen bin. Da hatte ich gehofft, dass ich bei der nächsten WM mal nicht enttäuscht sein muss, sondern johlend und voller Freude nach Hause gehen kann. Wär‘ ja mal ganz schön.
Ein bisschen Brasilien in Deutschland
Natürlich werde ich nicht selbst vor Ort sein, obwohl ich versucht hatte, meinen Vater zu überreden. Wäre ja nochmal was ganz Anderes. Aber wenn nicht in Brasilien, dann wenigstens in Stuttgart ordentlich anfeuern und mitfiebern. Beim Tippspiel bin ich bereits angemeldet und werde es mir natürlich nicht nehmen lassen, alle anderen alt neben mir aussehen zu lassen. So zumindest in der Theorie. Wie das praktisch aussieht, wird sich in ein paar Tagen das erste Mal zeigen.
Das Finale fällt dieses Jahr auf den 13. Juli. Der Tag, der zufällig auch mein Geburtstag. Und ich verrate an dieser Stelle mal nicht, wen ich mir deshalb im Finale wünsche. Denn wenn, dann würde es ja nicht in Erfüllung gehen. Obwohl, wenn ich mal ehrlich bin, wie viele meiner Sternschnuppen- und Geburtstagskerzenwünsche sind denn eigentlich in Erfüllung gegangen? Wahrscheinlich keiner und das, obwohl ich doch extra nichts verraten habe.
Die Schwaben und Ich
Ok, wie auch immer. Worauf ich mich an der WM am meisten freue? Auf die Menschenmassen, auf die Fangesänge, auf dieses Gefühl. Public Viewing ist ja wohl mal eine der besten Erfindungen der Welt. Mit anderen Menschen zusammen jubeln, weinen oder gespannt sein ist ein ganz besonderes Erlebnis. Ich bin gespannt und kann es kaum erwarten, mich mit einem unbekannten Schwaben neben mir im Biergarten so richtig zu freuen und auszurasten. Denn endlich sind wir mal für dieselbe Mannschaft! Und dann werde ich diese drei Worte sagen, an denen ich nun schon seit Monaten arbeite: „Des isch subber.“
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